Projektmanie

Im Vergleich zum Gießkannenprinzip, nach dem die Fakultäten und Institute früher ihre Mittel erhalten haben, scheint mir die Regelung über Projekteinreichungen zielführender. Das Geld geht dorthin, wo sich jemand die Mühe gemacht hat, einen Antrag zu schreiben. Damit wird zumindest das “tote Seelen”-Phänomen verhindert. Wie z.B. ein mir bekanntes Ludwig Boltzmann-Institut, das bereits seit Jahren leerläuft.

Neue Schwierigkeiten entstehen. Statt auf einen Organisationsraster stützt sich das neue Verfahren auf Selbstdarstellung. Eben lese ich einen Antrag, den ich mit den beschriebenen Verhältnissen vergleichen kann. Er ist atemberaubend überzogen. Alles wird angepriesen, nichts ist bereits vorhanden. Er ist aber hervorragend abgefasst, also wird es die Mittel geben, zumindest einige Ziele zu realisieren. Was dann im nächsten Antrag wieder schöngeredet werden kann. Es erinnert an den Aktienmarkt und seine Boom-Phasen.

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