Telefonat

Vergangene Woche, beim Kongreß der Österreichischen Gesellschaft für Philosophie in Salzburg, gab es eine kuriose Premiere.

Ich hatte ein Workshop über “Medienphilosophie” angekündigt und zeigte den Vorspann zu einer ORF2-Sendung, die Ende Jänner gelaufen war. “Ein Gott für alle Menschen” mit Robert Spaemann, Peter Strasser und Ernst Tugendhat. Eine genaue Analyse dieser Einleitung macht deutlich, welche simplen Visualisierungsmechanismen im Fernsehen offenbar als nötig angesehen werden. Götzenbilder, Feuer, Rauch, alles kunstvoll durch eine Computeranimation umrahmt. Mein Kommentar hob einige Gemeinplätze hervor.

Ein Teilnehmer des Workshops war Josef Mitterer aus Klagenfurt. Er zückte sein Mobiltelefon — und rief einen der Sendungsmacher an. Ein neuer Zugang zur Bestätigung von Interpretationen! Und der Versuch fiel noch aus einem anderen Grund eindrucksvoll aus. Als der Kontaktierte nach 10 Minuten zurückrief stellte sich heraus, daß er sich gerade in London auf einem Rundgang durch die Tate Modern befand.

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