Rektor Winckler hat mehrfach betont, dass Universitäten nicht über die Lehre, sondern die Forschung definiert werden sollten. Anderfalls droht das Abgleiten auf das Niveau der Volkshochschule. Gemessen daran sind die Aussagen über Forschung im Entwicklungsplan eigenartig unterbestimmt.
Es gibt Forschungsschwerpunkte. Sie dienen als Bezugspunkt der Personalplanung. In Zukunft gibt es Stellen nur über die Zuordnung zu solchen Schwerpunkten. Sie gelten für drei Jahre, sind also hochmobil. Offensichtlich zielt das darauf, weniger gewünschte (und/oder qualifizierete) Bereiche auflösen zu können. Derzeit werden 109 solcher Schwerpunkte angeführt. Ihre Zahl und Definition ist umstritten. (Interessant ist auch, dass ihre Rolle im Entwicklungsplan zwischen Rektorat und Dekanen abgeredet wurde – unter Auslassung der Fakultätskonferenzen.)
Zweitens das Forschungsprofil der Universität. Das kann natürlich nicht aus diesem Haufen von 109 Interessensbekundungen bestehen. Es dient seinerseits zur Anbindung von Professorenstellen. De facto sind es im Moment drei Doppelprofessuren und eine Tripelprofessur die zur Profilierung der Uni erwünscht sind. (eLearning zwischen Psychologie und Informatik, computergestützte Chemie, Philosophie und Geschichte der Wissenschaften sowie philologisch-sozial-ökonomische Ostasienwissenschaft). Inwiefern das ein Profil ergeben soll ist schwer zu sehen.
Die dritten im Bunde sind die Forschungsplattformen. Sie sollen innovative, internationale etc. Themen betreffen und für drei Jahre unterstützen. Was das sein und werden kann liegt im Ermessen des Rektorates. Zweifel sind angebracht, ob der gebotene Zeitrahmen zu diesem Zweck sinnvoll ist.
Terminologisch ist also die Forschung vielfach vertreten. Wie das alles zusammenpasst steht auf einem anderen Blatt. Ein Faden zieht sich freilich durch: drei Jahre. Längere Zeiträume sind althergebracht, leistungsfeindlich, immobil und überhaupt eine Erfindung der Gewerkschaft.