Eines ist klar: Blogs bieten eine neue Form der Informationsverteilung. Die Arbeit besteht zunächst darin, die Neuartigkeit genauer zu definieren.
Thomas N. Burg weist auf die Transaktionskosten hin. Ich habe vor 2 Wochen eine Sendung in Radio Orange zu Coase und Yochai Benkler gemacht, da kann ich also nur zustimmen. Aber ich genieße auch eine gewisse Langsamkeit und möchte die Situation phänomenologisch erkunden. Zwei Charakteristika fallen mir auf.
Erstens handelt es sich eigentlich um eine Kultur der Fußnoten. Eine unglaublich einfache und praktische Methode, mit Anmerkungen ein Universum aufzubauen. Der Haupttext bleibt außen vor, wie das Tagebuch lebt das Blog von der Kurzzeitreaktion. Und zweitens lassen sich solche Universen mittels trackback schön miteinander verschalten. Auch das kennt man aus den Anmerkungsapparaten.
Eine Besonderheit: dieser Austausch verknüpft Monologe. Pointiert gesagt ist es ein Dialog mit Kondom. Die Textproduktion der anderen Seite wird nicht beeinflußt. Es ist wie die Entwicklung vom Gesellschaftstanz zu Singles, die sich koordiniert und mit frei wählbaren Kontakten “on the dancefloor” produzieren.