Vergangenes Wochenende gab es eine gemeinsame Veranstaltung der Wikipedia Deutschland und der Akademie der Wissenschaften und Literatur in Mainz. Eine interkulturelle Begegnung: schwarze Anzüge treffen auf T-Shirts. Dazwischen die spannende Aufgabe, zwischen einem Phänomen mit Breitenwirkung und den Qualitätsansprüchen – bzw. phantasien zu navigieren. Die Professorinnen hätten gerne Auslese, Renommee und Garantien, dagegen operieren die Vertreter des Wikiprojektes Philosophie mit einer bewegten Masse von Beiträgen und Verbesserungen.
Eine überzeugendes Referat von Markus Mueller nahm den professoralen Einstellungen den Wind aus den Segeln. Er sprach über die Qualitätssicherung in der Wikipedia und machte klar, wie oberflächlich die meisten Diskussionen über die (jeweils vorläufigen) Resultate der Enzyklopädie sind.
Weniger hilfreich war der Eröffnungsvortrag von Peter Wippermann. Als Vertreter des “Trendbüros” immer auf der Suche nach einprägsamen Formulierungen verbuchte er die Wikipedia unter “Schwarmintelligenz”.
Wie heißt es im einschlägigen Artikel: der Terminus ist “auch ein unscharfes Mode-Schlagwort”.