“I want to confess to you…”

Als erste Reaktion auf einen Podcast über Verzeihung veröffentliche ich einen kurzen Text, den ich vor 2 Jahren geschrieben habe. Er beschreibt ein wenig die widrige Situation, wenn Verzeihung ein Thema ist:


Mein Tag hat heute morgen damit begonnen, eine Episode meiner Arbeitskollegen über Geständnisse mitzuhören “I want to confess to you…”. Jemand hat den Punkt gemacht, dass man nach dem Geständnis fünf Ave Maria betet und dadurch seine Sünden losgesprochen werden. Das ist auf mein Interesse gestoßen, weil es nicht so einfach ist.

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israeliticam dignitatem

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Lessings Ringparabel hat Saison. Sie passt gut in das Profil der Veranstaltungen zur 650-Jahr-Feier der Universität Wien[1.Lessings Ringparabel und die Verständigung zwischen den Religionen]. Sie markiert den Kontrast zum mörderischen Religionskrieg im mittleren Osten und gibt Gelegenheit, die eigene Toleranz zu feiern. Man sollte sich dabei vor Augen halten, dass der Effekt des Lehrgedichts auf Voraussetzungen beruht, die selbst nicht fraglos gelten[2.Annäherungen an Toleranz]. Lessing lässt jedoch keinen Zweifel darüber aufkommen, worin die Pointe besteht.

Alle positiven und geoffenbarten Religionen sind folglich gleich wahr und gleich falsch.[3.Lessing über geofffenbarte Religion]

Der Intellektuelle verbirgt sich hinter einem sphinxischen Lächeln. Das ist mir zu einfach. Noch einfacher wäre akzeptabel, wenn er die die ganze Frage für unsinnig erklären würde. Aber das ambivalente Spiel mit Wahrheit und Falschheit ist eine Rafinesse für Connaisseurs. Unter Umständen muss Wahrheit auch Anstoß erregen. Ein Anschauungsbeispiel folgt.

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