Es ist sicherlich unfair, das Auftreten der beiden EU-Repräsentanten beim gestrigen Internet-Summitt zu vergleichen. Martin Bangemann ein alt-verdienter, pensionierter Politiker der ersten Stunde und Martin Selmayr, ein junger, sachkundiger Jurist der Brüssel-Partie. Dennoch gibt es ein Voruteil wieder, das man auch eine wirksame politische Einschätzung nennen kann.
Bangemann spricht Über die Geschichte, die Ideale und ihr teilweises Scheitern. Ein wenig nostalgisch, aber durchaus fair gegenÜber den geänderten Bedingungen. Er kritisiert u.a., dass es im Vorschlag der EU-Verfassung kein Ausstieg-Szenario gegeben hat. Man bekommt mit, dass es hier um den Lebensinhalt einer Generation gegangen ist. Dagegen der – sicherlich befähigte – Bürokrat, der Über die in Vorbereitung befindliche Fernsehrichtlinie referiert und auf die Frage nach Fernsehgebühren nur die kurze Auskunft “liegt im Ermessen der Länder” parat hat. Was nicht mit den gleichen Bedingungen am Markt zusammenpasst, die er vorher vertrat.