Nun zur anderen Seite der PowerPoint Debatte.
Vor einer Woche hatte ich einen Projektabschluss mit Präsentation, Diskussion, Evalutation. Es wäre ganz undenkbar gewesen, nicht mit der entsprechenden Software zu agieren. In etwa, als ob man bei der Erbtante mit Irokesenfrisur auftaucht. Natürlich ist das nicht strafbar und in Einzelfällen sogar witzig und erfolgreich. Aber der allgemeine Mehraufwand steht in keinem Verhältnis zum Effekt.
Das gilt auch für meine beiden Vorträge nächste Woche. Am Tag der neuen Medien Über Wiki-Webs zu sprechen erfordert die passende visuelle Begleitung.
Ich habe mich darauf eingerichtet, die Herausforderung anzunehmen und andere Akzente zu setzen. Erstens mal nicht MS-Powerpoint (und auch nicht Open Office) sondern ein schickes kleines UNIX-Programm (magicpoint), das auch vieles kann, aber anders zu bedienen ist und anders aussieht. Man erzeugt die Folien nicht durch herumklicken, sondern durch die Verfassung einer Textdatei, nach dem Prinzip von LaTex. Wenn man diesen Fummelzwang vermieden hat, kann man sich auch noch was inhaltlich einfallen lassen. Demnächst hier.
Ich habe keinerlei Problem zuzugestehen, dass die Verwendung von Folien in manchen Faellen sinnvoll, ja vielleicht sogar geboten ist (und bekenne mich schuldig, bisweilen auch schon welche benutzt zu haben, und so gegen die hehre Regel “philosophers don’t do slides” verstossen zu haben …). Aber bei vielem und vielen habe ich den Eindruck, dass dort wo bildliche Information nicht im Zentrum steht das Geben bildlicher Information vom Zentrum ablenkt, und dass das Unterbringen von Merksaetzen und dergleichen auf Folien dazu fuehren kann, dass sich das Publikum nur noch die Merksaetze merkt … . Ich gestehe offen ein Dinosaurier zu sein, aber als solcher meine ich, mit altertuemlicher Tafel und Papierkopien mit m.E. zentralen Stellen der behandelten Texte besser zu unterrichten als mit Folien gleich welcher Art.
(hck, Lebendes Fossil, derzeit mit Grippe)