Gestern gab es die erste Sitzung des Betriebsrates. Früher war das der “Dienststellenausschuss”, ein Gremium der Bundesverwaltung. Jetzt ist die Universität Wien vom Personal her gesehen der drittgrößte Arbeitsgeber Österreichs und ein Unternehmen, das nach dem Modell einer Firma strukturiert ist. (Der Entwicklungsplan der Fakultät für Lebenswissenschaften enthält auch schon alle Floskeln des Leitbild-Denkens.)
Gert Michael Steiner, der neue Vorsitzende, geht die Sache in einem angenehm unaufgeregten Stil an. Eines der dringlichsten Themen ist die Mitbeteiligung des Betriebsrates an einer Vereinbarung über den Einsatz und die Funktion der Datenverarbeitung im Unternehmen, insbesondere der Umgang mit Personaldaten. Und natürlich wird es einen Kollektivvertrag geben.
Eine Eigenheit von Universitäten zeigt sich dabei deutlich: in der Firma sitzen jene Experten, die anderswo erst angefordert werden müssen. Wir haben die Informatiker (m/w), die normalerweise externe Gutachten schreiben, in den eigenen Reihen (ebenso die Juristen, Ökonomen, und Medienwissenschaftler).