Österreich 1934, Syrien 2015

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Ingredienzien für eine Tragödie:

  • Krieg hat die Region destabilisiert.
  • Autoritäre Herrscher
  • Ein Land im Bürgerkrieg
  • Das Land ist Schauplatz eines stellvertretenden Machtkampfs von Großmächten.
  • Ein Staat von Gottes Gnaden wird deklariert.
  • Die Wirtschaft ist schwer geschädigt.
  • Arbeitslose Offiziere schließen sich regimefeindlichen Kampfgruppen an.

Klingt nach Nahem Osten, aber es erinnert auch an Zustände, die vor 80 Jahren hierzulande herrschten. Der Austrofaschismus war der gescheiterte Versuch, gegen die Hälfte der Bevölkerung, bedroht vom übermächtigen Nachbarn, von den Siegermächten des 1. Weltkriegs mit vagen Versprechungen abgespeist, einen Staat zu führen.

Natürlich stimmen die Dimensionen nicht. Welten liegen zwischen den 94 bzw. 330 Toten beim Brand des Justizpalastes und den Februarkämpfen 1934 einerseits, und der Katastrophe in Syrien. Die Fassade des Ständestaates ist mit dem Regime des “Islamischen Staates” nicht vergleichbar. Aber die Gottesanrufung am Beginn des Verfassungsdokumentes gibt dem empfindlichen Leser (m/w) doch einen Stich. Ein Beitrag zur Gewährung von Asyl.

 

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