Gesellschaftsspiel: Stellen Sie einen mehrgliedrigen Titel zusammen, der mit jedem Bestandteil eine aktuelle Herrschaftsphantasie trifft.
Fertig? Mein Vorschlag:
integriertes Qualitätsmanagment System im Leistungsbereich Lehre
Was immer das heisst, die folgende Graphik gibt es mit Bestimmtheit gut wieder:
Ich gehöre nicht zu den Berufsauguren, die monatlich den Verlust eines weiteren Kulturgutes beklagen. In frivoler Laune könnte ich mir sogar vorstellen, Hegels Komprehensivprogramm zur Durchgeistigung der Welt als “integriertes Qualitätsmanagment-System” zu bezeichenen. (Es geht um die unerbittliche Einholung eines Wahrheitsanspruchs.) Aber was zu viel ist, ist zu viel.
Die Universitätsleitung bestellt eine Anzahl von Bürokratinnen mit der Aufgabe, möglichst gut sichtbare Akte von “Qualitätsmanagment” zu setzen. Das braucht man in einer modernen Universität. Und diese Planungstätigkeit soll von den Trägerinnen der “Qualität” in Forschung und Lehre unterstützt werden. Um das zu erreichen hilft ein drohender Zeigefinger: “Wenn ihr nicht mitmacht, wird uns etwas von außen aufgezwungen.” Siehe Liverpool gerade vorher.
“Dann sollen sie verdammt nochmal den Universitäten ein Staatskommissariat vorsetzen.” Irgendwann ist es ehrlicher, fremd bestimmt zu werden, als – worauf ich mich immer wieder einlasse – die Zumutungen zu übernehmen.