Woher kommt das Produkt?

Les Bienveillantes von Jonathan Littell ist eine eindringliche Lektüre. Ein fiktiver SS-Führer beschreibt seine Teilnahme am Krieg und an der Vernichtung. Nazi-Analogien werden in der Tagespolitik gerne dazu verwendet, aktuelle Beschuldigungen zu dramatisieren. Littells Buch geht in die andere Richtung. Es zeigt, wie zeitgenössische Worte und Einstellungen zum Verständnis der historischen Abläufe helfen können. Also z.B. die Zweckrationalität.

Ausschnitt aus Seite 538:

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Wie “Exzellenz” ist “Produkt” ein in den Superlativ der Abstraktion gesteigerter Terminus. Eine Art Ersatz – ich arbeite zur Zeit an Platon – für “das Gute”, “die Idee”. Und wie die alten Vorzeigebegriffe sind auch die neuen schnell in ihr Gegenteil zu drehen. Das Produkt ist die Destruktion.

One thought on “Woher kommt das Produkt?

  1. Man beachte (mit Schaudern), dass das “Produkt” an “Patienten” “erfolgreich” (“ca marche tres bien”) angewendet wird

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