Am 20. Juli 2011 starten offiziell die ersten Ausschreibungen der diesjaehrigen Foerderrunde im 7. EU-Rahmenprogramm (7. RP). 7 Milliarden Euro stehen fuer Ihre Forschungs- und Entwicklungsprojekte in nahezu allen Themenfeldern im Bereich “ZUSAMMENARBEIT” und im Spitzenforschungsprogramm “IDEEN” zur Verfuegung.
Darueber hinaus bietet das Programm “MENSCHEN” hervorragende Moeglichkeiten zur Foerderung der Mobilitaet von ForscherInnen, um diese nach Oesterreich bzw. nach Europa zu holen.
Man muss sich bei diesen bedeutenden Summen klar machen, wohin das Geld geht. Einerseits werden Forscherinnen gefördert, das ist natürlich eine gute Sache. Andererseits gehen durchschnittlich 40% der Fördersumme für diverse “transaction costs” auf. Ein ganzes Heer von Buchhalterinnen und Controllern überwacht die Abrechnung. Zur Politik der EU-Förderungen gehört auch eine kräftige Vermehrung der Reisetätigkeit. Schwärme von Wissenschafterinnen durchqueren den Kontinent. Spezialisierte Firmen bieten für “Gewinnbeteiligung” Hilfe bei der Einreichung und Finanzgebarung. Betrügereien wie das EU Business Register treten auf den Plan. Unlängst erhielt ich den Telefonanruf eines Agenten mit ultraseriöser Stimme, der mich dazu bringen wollte, um 1.500.-€ eine Seite Projektplacement zu bezahlen.
Für die Reiseabrechnungen schreibt die Universität Wien ein Formular vor, auf dem die Uhrzeiten des Verlassens und Wiedererreichens der Privatwohnung (minutengenau) angegeben werden müssen. (Versicherung?) Die für das Projekt geleistete Arbeitszeit muss in Listen erfasst werden. Es ist nicht nötig, hinzuschreiben, was tatsächlich getan worden ist, nur die Wochentage müssen stimmen.
Ja, und es darf nicht mehr als 8 Stunden am Tag gearbeitet werden, irgendwie schlägt hier der Arbeitsnehmerschutz zu. Für Koordinationstreffen im Ausland ist das ziemlich widersinnig. Man kann schon mehr Stunden hinschreiben, aber das vermindert den Wert der Stundenleistung.