Blamage

Julian Nida-Rümelin ist Professor für politische Theorie und Philosophie an der Universität München, ehemaliger Kulturstaatsminister der Regierung Schröder. Er hat sich einen peinlichen Schnitzer erlaubt und für das fake-Angebot eines Dr. h.c einer fiktiven “Deutschen Nationalakademie” gegenüber “ohne Vorbehalt” ausgesucht dumme deutschnationalen Parolen befürwortet.

Hier die Geschichte im Feulleton der FAZ. Sie zieht die ersten Fäden durch die Blogwelt, siehe Tante Emma, NachDenkSeiten, GBlog, Bürger Herold.

Dann gibt es ein Interview mit dem Deutschlandradio, einen Beitrag in der Berliner Zeitung und einen Kommentar der Frankfurter Rundschau. Auch die Neue Zürcher Zeitung ist vertreten. Sie bietet ein schönes Resumee: “Entweder xABextrem unaufmerksamxBB oder xABextrem rechtsxBB: Das dürfte freilich in keinem Fall eine erschöpfende Alternative sein. Die Palette der Deutungsmöglichkeiten sollte mindestens um zwei Kategorien erweitert werden: xABextrem eitelxBB und xABhinreichend dummxBB.”

Vorweg empfinde ich eine gewisse Sympathie für jemanden, der am Pranger steht.. Zusätzlich ist Skepsis gegen die Gesetze des Sensationsjournalismus angebracht. So wie ich das Wahlplakat des KSV zur letzten Hochschülerschaftswahl für dumm und geschmacklos gehalten habe. Es zeigte den mit einer Torte bekleckerten Rektor. Aber das Sentiment ist nicht am Platz. Nida-Rümelin ist ein ehemaliges Regierungsmitglied und Fachmann für politische Theorie. Der muss wissen, was er in der Öffentlichkeit tut. Wie heißt es – frei nach dem Werbespruch von “Manufactum”: Es gibt ihn noch, den Super-GAU. Ich würde sagen: Rücktritt aus der “European Academy of Sciences and Arts” oder einer anderen der illustren Gesellschaften, die sein CV zieren.

Prächtig

Das Bild zeigt, so erfahren wir im zugehörigen Text, eine Studentin der Veterinärmedizin. Der Titel der Geschichte: Prächtig trächtig.

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Es handelt sich um die farbenfrohe Verlagsbeilage der Programmzeitschrift FALTER für die letze Woche: “Durst. Seitenweise Studentenfutter”. Kaum hatte ich mich vom umwerfenden Wortwitz der Überschrift erholt, folgte ein weiterer Schock.

Die dritte Spalte bietet ein Inserat der Universitätsbibliothek. Ausschnitte des Textes:

Universitätsbibliothek Wien

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Plagiate

Zahlreiche Entscheidungen der Hochschulpolitik an der Universität Wien fallen überhastet. Ein Gegenbeispiel ist jene xC4nderung des studienrechtlichen Teils der Satzung, die sich mit Maßnahmen gegen Plagiate befasst. EIne Arbeitsgruppe diskutierte sie gestern 2 Stunden im Detail. Der Urlaub hat den Teilnehmerinnen gut getan, es herrschte Aufmerksamkeit gegenüber den beteiligten Gruppen und Konzentration in der Sache.

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Dekane verlautbart

Vergangenen Freitag hat das Rektorat die Namen der bisher bestellten Dekane verlautbart:

http://mitteilungsblatt.univie.ac.at/MTBL02PDF/09.06.2006.pdf

Interessant ist eine Passage, in der darauf hingewiesen wird, dass diesen Dekanen, die ab 1.10. 2006 im Amt sein werden, bereits jetzt einige wichtige Aufgaben zukommen. In einer Stellungnahme an den Senat wird das genauer ausgeführt. Es handelt sich speziell um die Durchführung der Wahlen in die Fakultätskonferenzen, den Vorschlag der SPLs und der Vizedekaninnen (m/w). Dagegen gehört – laut diesem Papier – die Leitung der neuen Fakultätskonferenzen und der Rechenschaftsbericht zu den Agenden der alten Dekaninnen (m/w).

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Büro für Studienprogrammleiter

Die Universität hat einen neuen Personalausweis in Kreditkartenformat. So kann man sich dem Sicherheitsdienst gegenüber ausweisen und in der “Langen Nacht der Forschung” seine Zugehörigkeit zur Uni nachweisen.

Heute hatte eine Angestellte, die den Ausweis abholte, ein sonderbares Erlebnis. Sie war einem Büro zugeordnet, von dessen Existenz sie noch niemals gehört hatte (siehe Titel). Das Rektorat, das seit 2 Jahren den Studienprogrammleitungen verstärkte Unterstützung verspricht, hat ein zentrales Büro eingerichtet, das nun dafür verantwortlich ist — nur den Betroffenen wurde nichts davon mitgeteilt. Auch ein Vizedekan, der an seiner Fakultät verantwortlich für dieses Büros ist, wusste nichts von seiner Rolle.

Dafür hat der Senat eine Regelung beschlossen, nach der Studierende, die bei Prüfungen unerlaubte Hilfsmittel verwenden, keine Note bekommen und diesen Prüfungstermin “verlieren” — ohne dass diese Vorschrift im Moment in der Prüfungsevidenz umgesetzt werden kann.