Designproblem

Anfang Juni findet in Graz der 8. Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Philosophie statt.

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Die Abstracts der Vorträge sind bereits zugänglich. Eine Besonderheit fällt auf: Gerade mal 3 von den am Wiener Institut vollbeschäftigten Philosophinnen (m/w) ist dabei (E. Bader, M. Flatscher, H. Hrachovec). Das ist eine schmale Auswahl, die nicht dadurch entschuldigt wird, dass eine ansehnliche Zahl von Lektorinnen (m/w) und Graduierten den Weg nach Graz finden werden. Für ein Institut, das gerade dabei ist, sich als die wichtigste Vertretung der Philosophie in Österreich zu fühlen, eine beschämende Situation.

Es ist wahr, der Kongress hat kein besonderes internationales Renomee und gilt für manche eher als eine Pflichtübung. Dennoch ist es nachlässig, hochnäsig und ungeschickt, die anspruchsvolle Schönheit zu spielen. Soo gut sind wir wieder auch nicht.

Das ist der eine Ärger. Ein anderer betrifft das Webdesign des Kongresses. Es stammt aus dem Diluvium. Die Frames, die dort verwendet werden, gestatten es nicht, die Schrift zu vergrößern. Der zittrigen Kartoffel, die mir eigentlich gut gefällt, wird das Hirn amputiert. Ach ja, das Thema des Kongresses ist “Gehirne und Personen”.

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EU Blues

Es ist sicherlich unfair, das Auftreten der beiden EU-Repräsentanten beim gestrigen Internet-Summitt zu vergleichen. Martin Bangemann ein alt-verdienter, pensionierter Politiker der ersten Stunde und Martin Selmayr, ein junger, sachkundiger Jurist der Brüssel-Partie. Dennoch gibt es ein Voruteil wieder, das man auch eine wirksame politische Einschätzung nennen kann.

Bangemann spricht Über die Geschichte, die Ideale und ihr teilweises Scheitern. Ein wenig nostalgisch, aber durchaus fair gegenÜber den geänderten Bedingungen. Er kritisiert u.a., dass es im Vorschlag der EU-Verfassung kein Ausstieg-Szenario gegeben hat. Man bekommt mit, dass es hier um den Lebensinhalt einer Generation gegangen ist. Dagegen der – sicherlich befähigte – Bürokrat, der Über die in Vorbereitung befindliche Fernsehrichtlinie referiert und auf die Frage nach Fernsehgebühren nur die kurze Auskunft “liegt im Ermessen der Länder” parat hat. Was nicht mit den gleichen Bedingungen am Markt zusammenpasst, die er vorher vertrat.