Die Insistenz der Leere ‘in-konsistiert’ als Delokalisierung.
“Sein und Ereignis”, Meditation 6: Alain Badiou synchronisiert aristotelische Überlegungen über die Leere mit von der Mengenlehre inspirierten Überlegungen. Oben befindet sich das Ergebnis. Es ist wie wenn einer die Tonspur eines Films auf stumm stellt und eine Radiosendung darüberlegt. Das führt zu neuen Effekten bei der Rezeption: Die Leere wird vom Horror zum Attraktor. Die Argumentation von Aristoteles bleibt weitgehend gleich, mit einer radikalen Wendung: Die Leere ist kein Ort an dem nichts ist, sondern ein Un-Ort, ein einziger a-topischer Punkt, wie die leere Menge.
Kreativ und faszinierend ist das sicher. Was entsteht ist weder die textgetreue Nacherzählung des traditionellen Materials noch eine streng-formalistische Einführung in die Mengenlehre, sondern ein Hybrid, “a system that can both flow and jump”. Ein Hybridauto bringt distinkte Antriebe unter eine Haube. Die Behauptung bei Badiou: Aristoteles metaphysische Schriften und Mengenlehre passen zusammen. Aber wie?