Die für gestern angesetzte Diskussion mit Broukal, Höllinger, Winckler u.a. im Campus ist von einer Gruppe von Studierenden durch heftiges Klatschen, Trommeln und Lärmerzeugung verhindert worden. Rektor Winckler und Sigurd Höllinger wurden Torten ins Gesicht geworfen.
Ich würde mir gerne ersparen, darüber etwas zu schreiben. Aber das ist zu einfach. In einer solchen Situation ist man schmerzlich mit der Hohlheit der zur Verfügung stehenden Phrasen konfrontiert.
Die gestrige Aussendung der ÖH zur Besetzung des Senatssaals schien mir nicht unbedenklich. Sie verschweigt den eigenen Interventionsplan und ersetzte ihn durch eine Beschreibung des spontanen Protests frustrierter Kommilitonen. Das Verhältnis zwischen vorbereiteter Aktion und vor Ort entstehender Aggression bleibt ungeklärt. So auch im vorliegenden Fall. Einerseits sollte die Veranstaltung gestört werden (VSStÖ), andererseits will niemand etwas mit der Torte zu tun haben.
Die xDCbertretung von Gesetzen (und Regeln des Anstands) ist in manchen Fällen aus sachlichen Gründen kaum zu vermeiden. Das läßt sich darstellen und ansatzweise argumentativ behandeln. Unakzeptabel finde ich, sich nicht darüber Rechenschaft zu geben, welche Verletzungen und Gegen-Aggressionen auf diese Weise erzeugt werden. Also die Verantwortung, die der eigene Gesetzesbruch bedeutet, auf andere zu schieben.
h.h.