Eine Notiz in der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” präsentierte ein interessantes Resultat der neuronalen Kognitionsforschung. Das bekannte Libet-Experiment wird in der Regel so interpretiert, dass ein “Bereitschaftspotential” vor der bewusst gewollten “Entscheidung” zu einer Handbewegung diesen Vorgang im Gehirn anstößt. Ergo: Menschen glauben nur, aus eigenem Antrieb zu “handeln”. (Hier ein Überblick.)
Ein französisches Forscherteam hat auf der von Libet ausgearbeiteten Grundlage eine andere Interpretation vorgelegt. Es fügte zum Experiment die Aufgabe hinzu, motorisch auf unvorhersehbare Reize zu antworten und kam zum Ergebnis, dass
- durch die Experimentalsituation eine allgemein erhöhte Handlungsbereitschaft hervorgerufen wird,
- die nicht direkt mit zielorientiertem Handeln in Verbindung zu bringen ist,
- sondern an stochastischen Fluktuationen des Nervenapparates hängt
Sowohl Flußkrebse, als auch Menschen, zeigen solche Potenziale. Die Untersuchung ist im Detail für Laien kaum verständlich. Ich erwähne sie wegen einer “open access” Beobachtung.
In den “Proceedings of the National Academiy of Sciences of the United States of America” ist der Artikel seit 6. August erhältlich. Zwei Tage Zugang kosten US$10.00.
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