Vergangenen Donnerstag – auch schon wieder eine Zeit her – fand an der Universität WIen die Wahl zum Senat für die nächsten 3 Jahre statt. Das Wahlergebnis bringt Bewegung in die bisher bestehenden Verhältnisse. Nach UG2002 muss in diesem Gremium eine 51% Mehrheit der Professoren gewährleistet sein. Das bedeutet konkret 10 Sitze gegenüber 8 Sitzen der restlichen Mitglieder. Durch die Kandidatur einer zweiten Professorenliste von Wendelin Schmidt-Dengler, die 2 Mandate erreichte, wird die Situation – je nachdem, wie man das sehen will, unübersichtlicher oder flexibler.
Die eine Sichtweise zählt die Sitze pro Personengruppe und baut darum herum Fronten auf. Naturgemäß tun das hauptsächlich die “Benachteiligten”, also der Mittelbau, also (hin und wieder) auch ich. Der Anti-Professoren-Rhetorik steht allerdings auch eine Anti-Rest-der-Welt Rhetorik gegenüber, die Gerd Bachmann in einer Mail an epoche in Erinnerung gerufen hat.
Im Alltag sieht es ziemlich anders aus. Zivilisiert und kooperativ. Der Ausschnitt der Senatsarbeit, den ich bisher miterlebte, ist beinahe völlig frei vom politischen Profilierungszwang. Die Bruchlinien verlaufen in den meisten Fällen zwischen Instituten und Fakultäten oder – hauptsächlich – zwischen Senat und Rektorat.
Beides ist unvermeidlich, wenn auch schwierig in Balance zu halten..