Rahmenerzählung

Vom Bild auf der Website der Kronenzeitung springt die junge Frau der Betrachterin praktisch entgegen. Keine Distanz, soviel Direktheit wie möglich.

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Anders in der Konkurrenz und das aus gutem Grund. Die Presse bringt ein Bild im Monitor.

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Der Standard bettet den Monitor nochmals in einen Kontext ein.

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Der Grund sind natürlich die Exklusivrechte an diesem Gesicht (und an der Geschichte, die Natascha Kampusch zu erzählen hat.) Wer sie sich nicht gesichert hat, greift zu diversen Tricks, um dem Publikum denselben Inhalt zu bieten. Zwar nicht das Foto des Originals, wohl aber die Ansicht des Originalfotos. Diese Show ist ein öffentliches Ereignis und kann darum lizenzfrei wiedergegeben werden.

Ist das derselbe Inhalt? Es ist doch eigenartig, dass sich dieses Problem um sehr viel Geld und einen minimalen visuellen Unterschied dreht. Für den Normalgebrauch ist es unerheblich, ob ein zusätzlicher Rahmen das Bild ergänzt. Wir hören viel von “Remediation” und davon, dass in der Mediengesellschaft der audio-visuelle Verschnitt die wichtigste Prozedur sei. Und dann diese ganz traditionelle Unterscheidung zwischen Unmittelbarkeit und Vermittlung.

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