sehen, was man denkt

luspru1

Nochmals das Event Sonntag vor einer Woche. Ich habe es metaphysisch kommentiert, was angesichts der Möglichkeit des Todessprungs ja nicht verkehrt sein kann. Hinterher jetzt noch eine Beobachtung zur Wirksamkeit von Bildern, speziell von solchen, die Ideen darstellen.

Der Witz der Aktion in Staatz war in der Werbekarte deutlich sichtbar, ein Trampolin über dem Abgrund:

luft2

Das war zu sehen, aber wie? Das heißt: Was hat jemand gesehen, der diese Karte in die Hand bekommen hat. In meinem Fall muss ich gestehen, dass ich es als ein Foto genommen habe. Sicher, der undefinierte schwarze Balken an der entscheidenden Stelle, an welcher das Brett befestigt ist, war mir aufgefallen. Aber den Mangel an Detail kompensierte die (halb-bewußte) Überlegung, das sei eine Unzulänglichkeit des Fotos, z.B. fehlendes Licht. Mit klarem Blick kann jede sehen, dass es sich um eine Photoshop-Kreation handelt.

Die Idee hat die Sichtbarkeit überlagert. Oder platonisch formuliert: Was man im Kopf hat, ist eben besser sichtbar, als was die Augen bieten. Die “Unaufmerksamkeit” den Details gegenüber hat den Witz der Installation hervorgehoben, da spielt die Mechanik eine nachgeordnete Rolle. Wer will schon wissen, wie das blöde Brett technisch befestigt ist?

Fernsprung_Staatz

Und hier der Wortbeitrag:

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