Bin ich froh, dass dieser Auftrag an mir vorbeigegangen ist: Pilz lässt Hahn-Dissertation erneut prüfen.
Der grüne Abgeordnete Peter Pilz hat den als „Plagiatsjäger“ bekanntgewordenen Medienwissenschaftler Stefan Weber beauftragt, sich die Doktorarbeit Hahns nochmals auf möglicherweise abgeschriebene Textpassagen anzuschauen.
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Pilz hält es für durchaus möglich, „dass Hahn unser Guttenberg sein könnte“. Der grüne Abgeordnete verwies darauf, dass sich Weber die Dissertation Hahns bereits im Jahr 2002 stichprobenartig angesehen hatte. Schon damals habe er Hinweise auf mögliche Plagiate gefunden, das seien „starke Indizien“. Nun gebe es neue technische Möglichkeiten, um das besser untersuchen zu können.
Pilz könnte sich allerdings ein wenig Geld ersparen. Die ersten 100 Seiten der Dissertation sind von mir untersucht und dokumentiert worden. Und nach dem Ausbruch der Guttenberg Affäre haben sich etwa 100 Benutzer das Gutachten besorgt. Aber ich bin, wie gesagt, froh und gebe dem “Plagiatsjäger” darum einen freundschaftlichen Rat.
Wenn man die Dissertation hat, ist die Sache nicht schwierig und es fragt sich, wieso die Arbeit nicht schon lange getan ist. Ich habe nach 100 Seiten einfach die Lust verloren. Zur Analyse reicht auf weite Strecken, so hat sich herausgestellt, die in der Handbibliothek des Instituts für Philosophie (Wien) verfügbare Literatur. Das Standardwerk Lewis Mumfords auszuschlachten ist lange nicht so spektakulär, wie Guttenbergs Beutezüge. Aber Hahn hat seinen eigenen Charme. Vom Gleiten aus dem Mutterleib bis zur Pension, ein echter Philosoph. (Seite 23, wenn jemand fragen sollte.)