Senatssitzung 6.7.2006

In der gestrigen Senatssitzung wurden einige Punkte von allgemeinem Interesse angesprochen.

Die Ergebnisse der Befragung über das erwünschte Profil des nächsten Rektors wird in Kürze auf der Seite des Senates veröffentlicht. Vorschläge für Kandidatinnen (m/w) können an Senatsmitglieder gerichtet werden. Sie fließen in die Vorbereitung ein.

Die nächste Sitzung des Senates wird einen Punkt “xDCberprüfung des Organisationsplans” enthalten. Auch dazu sind Vorschläge erbeten.

Der Frauenförderungsplan der Universität sieht vor, dass die Abwesenheit von Gutachterinnen bzw. Professorinen in Habilitations- und Berufungskommissionen eigens zu begründen ist. Unter Hinweis darauf wurde ein Kommissionsvorschlag zur xDCberarbeitung an eine Fakultät zurückgeschickt.

In der Sitzung zeigte sich ein möglicherweise verbreitetes Missverständnis über das Verfahren solcher Nominierungen. Aus administrativen Gründen werden den Dekaninnen (m/w) “Erhebungsblätter” zur Zusammenfassung der Nominierungen aus den einzelnen “Kurien” vorgelegt. Das bedeutet _nicht_, dass die Dekaninnen (m/w) diese Entscheidungen treffen. Diese Kompetenz liegt bei den einzelnen “Kurien”, die es offiziell nicht gibt. Der Vorsitzende des Senates erinnerte daran, dass ohne eine solche Hilfskonstruktion die Aufgabe des Senates schwerlich zu erfüllen ist.

Der Senat nahm darüber hinaus die “Roadmap 2” zustimmend zur Kenntnis. Sie enthält einen allgemeinen zeitlichen Rahmen für den Bologna-Prozess im nächsten Studienjahr.

Senatswahlen

Vergangenen Donnerstag – auch schon wieder eine Zeit her – fand an der Universität WIen die Wahl zum Senat für die nächsten 3 Jahre statt. Das Wahlergebnis bringt Bewegung in die bisher bestehenden Verhältnisse. Nach UG2002 muss in diesem Gremium eine 51% Mehrheit der Professoren gewährleistet sein. Das bedeutet konkret 10 Sitze gegenüber 8 Sitzen der restlichen Mitglieder. Durch die Kandidatur einer zweiten Professorenliste von Wendelin Schmidt-Dengler, die 2 Mandate erreichte, wird die Situation – je nachdem, wie man das sehen will, unübersichtlicher oder flexibler.

Die eine Sichtweise zählt die Sitze pro Personengruppe und baut darum herum Fronten auf. Naturgemäß tun das hauptsächlich die “Benachteiligten”, also der Mittelbau, also (hin und wieder) auch ich. Der Anti-Professoren-Rhetorik steht allerdings auch eine Anti-Rest-der-Welt Rhetorik gegenüber, die Gerd Bachmann in einer Mail an epoche in Erinnerung gerufen hat.

Im Alltag sieht es ziemlich anders aus. Zivilisiert und kooperativ. Der Ausschnitt der Senatsarbeit, den ich bisher miterlebte, ist beinahe völlig frei vom politischen Profilierungszwang. Die Bruchlinien verlaufen in den meisten Fällen zwischen Instituten und Fakultäten oder – hauptsächlich – zwischen Senat und Rektorat.

Beides ist unvermeidlich, wenn auch schwierig in Balance zu halten..

Sachverhalt

Karl Ille, Kuriensprecher an der philologisch-kulturwissenschaftlichen Fakultät, gibt diese Darstellung der gegenwärtigen Studienplanung.

“Durch spezifische universitätspolitische Umstände, die ich hier weder rekonstruieren noch bewerten möchte, müssen die Angehörigen unserer Universität offenkundig mit dem Faktum leben, dass die zwischen den Dekanen und dem Rektorat abzuschließenden Zielvereinbarungen auch die Anzahl und jeweilige Benennung von Studien zum Gegenstand haben, ohne dass darüber vorher von eingesetzten Curricularkommissionen (der Terminus ?Arbeitsgruppe? unserer Universität entspricht nicht der Terminologie des UG 2002) mit der gesetzlich geforderten Mehrheit von Experten der jeweiligen Studienrichtung befunden worden wäre oder sich zumindest der Senat mit einer veränderten Studienanzahl oder der Umbenennung von Studien befassen hätte können. Noch mehr: Es müssen im Rahmen der Zielvereinbarungen sogar ECTS-Punkte von im Rektorat ?angedachten? gemeinsamen Anteilen neeustrukturierter ?Mantelbakkalaureate? ?herunterverhandelt? werden. Hauptgrund dieser Entwicklung ist unbestrittener Weise der Umstand, dass die Zielvereinbarungen abgeschlossen werden sollen, bevor der Senat die entsprechenden Curricularkommission einsetzen konnte (bei einer dreistelligen Anzahl umzustellender Studien entnehme ich der Homepage, dass erst (4!) offizielle Arbeitsgruppen ihre Arbeit aufgenommen haben). Nun ist aber seit Annahme des Entwicklungsplans, also exakt seit 1. Juli 2005, klar, dass die meisten Studien unserer Universität (ungeachtet der Einrichtung neuer Studien, für deren Vorbereitung die Initiativgruppen ja gute Arbeit leisten) bis zum Studienjahr 2007/8 oder 2008/9 umgestellt werden müssen. Warum gibt es hierfuer bis heute keine einheitlich organisierte und gesetzeskonforme Vorbereitung? Hätten die hierfür vorgesehenen Curricularkommissionen mit 1. Oktober 2005 ihre Arbeit aufnehmen können, hätten diese zumindest eine Expertise zur Umstrukturierung von Studien sowie eine Finanzskizze für die Vorausberechnungen des Rektorats erstellen können. Damit waere die heutige Situation mit Sicherheit vermieden worden.”