Am Pranger

Beim Durchblättern des Guardian Weekly war der erste, eher unterbewusste, Eindruck: was ist das für ein Bild von hinten? Nicht attraktiv. Interessant, dass diese visuelle Auffassung vor der Verarbeitung der riesigen Buchstaben stattfand.

walmart.JPG

Es braucht einige Zwischenschritte, um zu entdecken, dass die Pointe dieses Fotos gerade darin liegt, das Gesicht nicht zu zeigen. Ein schönes Beispiel dafür, wie aufmerksam man sein muss, um jene Gesten zu erfassen, die darin bestehen, dass das Naheliegende vermieden wird.

Markenzeichen

Die New York Times brachte am 29.1. einen Artikel über Levi’s Jeans. Es ging um die charakteristische Naht auf der hinteren Tasche:

doppelbogen.jpg

Das Zeichen ist offenbar prestigeträchtig. Eine Recherche ergibt reiche Konkurrenz:

bogenperlen.jpg

wax002.jpg

Levi’s sind dafür berüchtigt, Firmen mit derartigen Abwandlungen des Doppelbogens zu klagen. Ich bin dabei, einen Artikel über den Zusammenhang zwischen dem klassischen philosophischen Wissensbegriff und der Wissensgesellschaft mit diesem Beispiel einzuleiten.

Schmeichelhaft

Eine Überraschung brachte der vergangene Mittwoch im Standard.

Ich muss die Recherche allerdings korrigieren. Es scheint, der Redakteur hat “Liessmann” und “Hrachovec” eingegeben. Da hätte er mal “Wimmer” versuchen sollen. Ein wenig genauer ist die Erweiterung der Abfrage durch die Vornamen. Und da geht die Sache umgekehrt aus. Es scheint, dass der tschechische Familienname international verbreiteter ist, als der kärntnerische.

Blamage

Julian Nida-Rümelin ist Professor für politische Theorie und Philosophie an der Universität München, ehemaliger Kulturstaatsminister der Regierung Schröder. Er hat sich einen peinlichen Schnitzer erlaubt und für das fake-Angebot eines Dr. h.c einer fiktiven “Deutschen Nationalakademie” gegenüber “ohne Vorbehalt” ausgesucht dumme deutschnationalen Parolen befürwortet.

Hier die Geschichte im Feulleton der FAZ. Sie zieht die ersten Fäden durch die Blogwelt, siehe Tante Emma, NachDenkSeiten, GBlog, Bürger Herold.

Dann gibt es ein Interview mit dem Deutschlandradio, einen Beitrag in der Berliner Zeitung und einen Kommentar der Frankfurter Rundschau. Auch die Neue Zürcher Zeitung ist vertreten. Sie bietet ein schönes Resumee: “Entweder xABextrem unaufmerksamxBB oder xABextrem rechtsxBB: Das dürfte freilich in keinem Fall eine erschöpfende Alternative sein. Die Palette der Deutungsmöglichkeiten sollte mindestens um zwei Kategorien erweitert werden: xABextrem eitelxBB und xABhinreichend dummxBB.”

Vorweg empfinde ich eine gewisse Sympathie für jemanden, der am Pranger steht.. Zusätzlich ist Skepsis gegen die Gesetze des Sensationsjournalismus angebracht. So wie ich das Wahlplakat des KSV zur letzten Hochschülerschaftswahl für dumm und geschmacklos gehalten habe. Es zeigte den mit einer Torte bekleckerten Rektor. Aber das Sentiment ist nicht am Platz. Nida-Rümelin ist ein ehemaliges Regierungsmitglied und Fachmann für politische Theorie. Der muss wissen, was er in der Öffentlichkeit tut. Wie heißt es – frei nach dem Werbespruch von “Manufactum”: Es gibt ihn noch, den Super-GAU. Ich würde sagen: Rücktritt aus der “European Academy of Sciences and Arts” oder einer anderen der illustren Gesellschaften, die sein CV zieren.

Soundcourses

Gestern hörte ich Yochai Benkler auf einem Podcast über die Schönheiten der Wissensakkumulation im Web sprechen. Ich dachte: Ja gut, kenne ich. “Evangelism”. Dann erreichte mich eine Mail. Markus Heinbach hat ein “stream magazine” SoundCourses eingerichtet und offeriert meine gegenwärtige Vorlesung:

soundcourses.png

Das kann die Philosophische Audiothek natürlich auch, aber lange nicht so stilvoll. Und mit der Jukebox kann sie es nicht aufnehmen.

131.130.49.1

Hier eine kleine Glosse Über Netzwerk und Virtualisierung.

Am Institut für Philosophie ist seit Mitte der 90-er Jahre eine Datenbank eingerichtet, in der Eckwerte des Personals sowie Diplomarbeiten und Dissertationen aufgezeichnet sind. Sie wurde auf einem MacIntosh mit dem Programm Filemaker angelegt und soll im Intranet zugänglich sein. Macs waren immer teurer als PCs und zu diesem Zeitpunkt war die Internetanbindung (vor allem für Server) fehlerhaft. Glücklicherweise gab es Filemaker auch für Windows. Also wurde migriert.

Eine allgemeine Orientierung Über die Verhältnisse gibt dieses “Dossier.

Read more

Prächtig

Das Bild zeigt, so erfahren wir im zugehörigen Text, eine Studentin der Veterinärmedizin. Der Titel der Geschichte: Prächtig trächtig.

unibib0003.JPG

Es handelt sich um die farbenfrohe Verlagsbeilage der Programmzeitschrift FALTER für die letze Woche: “Durst. Seitenweise Studentenfutter”. Kaum hatte ich mich vom umwerfenden Wortwitz der Überschrift erholt, folgte ein weiterer Schock.

Die dritte Spalte bietet ein Inserat der Universitätsbibliothek. Ausschnitte des Textes:

Universitätsbibliothek Wien

Wir tragen messbar zu ihrem Studienerfolg bei.

Kommen Sie zu uns und schulen Sie Ihre persönliche Informationskompetenz!

Optimale Leistungen für die Universität Wien und die interessierte Öffentlichkeit.

Studieren Sie an der Universität Wien! Wir bieten Wissen auf tausenden Quadratmetern.