Es gibt, einer Interviewanfrage zufolge, eine “neue Lust am Denken”. Der IQ schlägt angeblich zurück. “Könnte diese Entwicklung eine Chance auf eine nachhaltige gesellschaftliche Veränderung haben?”
Hier der Versuch, dazu brauchbare Sätze zu produzieren.
Philosophie unterscheidet sich von den meisten Wissenschaften dadurch, dass sie sich an Interessen und Fähigkeiten richtet, die jeder Mensch mitbringt und ausbilden kann. Sie bietet seit jeher spezialisierte Denkarbeit, aber auch Orientierung für “die Frau auf der Straße”.
Augustinus, Schopenhauer, Nietzsche, Sartre und Foucault werden schon lange aus allgemeinem Interesse gelesen. Es galt als schick, sich auf neue Strömungen (Existenzialismus, Strukturalismus, Dekonstruktion, Neurophilosophie) zu beziehen.
Geändert hat sich die Vermittlungsform. Früher gab es vorzugsweise allgemeinverständliche Bücher und Broschüren philosophischer Autoren. Heute sind Philosophische Cafes, Philosophische Quartette und Journale dazugekommen. Wie man am beigelegten Foto sehen kann, konkurriert Nietzsche mit Amy Winehouse und Strauss-Kahn. Daraus würde ich keinen neuen Trend ableiten, eher ein Zeichen dafür, wie vielfältig die Materialien sind, die in den Eintopf der Mediengesellschaft einbezogen werden.