Sein vor Seiendem

arnulf-rainer

Die Tabelle weißer und schwarzer Filmkader habe ich schon in Präsentation der Präsentation zur Illustration verwendet. Zwei Bemerkungen Andreas Kirchners geben Gelegenheit, nochmals auf zurückzugreifen.

Es kostet Überwindung, eine Wiki-Seite zu löschen. Der Grund ist jedoch nicht der Mangel an Schreibfläche. Ein Wiki kann grob gesagt unbegrenzt viel Text aufnehmen. Trotzdem vermeidet man die Löschung, versucht bereits bestehende Arbeit zu erweitern und nur wenn nötig zu korrigieren.

Diese eigentümliche Scheu hängt mit mehreren Faktoren zusammen

  • Es ist immer genügend Platz vorhanden, das ist A.K’s Hinweis
  • Es ist zwecklos, die Seite verschwindet durch das Löschen nicht
  • Es ist weniger Aufwand, etwas hinzuzufügen, als zum Verschwinden zu bringen und neu zu formulieren

Diese pragmatischen Gründe kann man durch eine spekulative Überlegung ergänzen.

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Wikis. Jenseits des Papierprinzips

The Wunderblock

“What else than a natural and mighty palimpsest is the human brain? Such a palimpsest is my brain; such a palimpsest, O reader! is yours. Everlasting layers of ideas, images, feelings, have fallen upon your brain softly as light. Each succession has seemed to bury all that went before. And yet in reality not one has been extinguished.” Thomas De Quincey – Suspiria de Profundis (1845)

Inhalte in Wikis sind weder in Stein gemeißelt noch verfliegen sie wie Schall & Rauch. In einer Diskussion nahm ich den Standpunkt ein, dass diese Zwischenposition eine Stärke für den Einsatz von Wikis in Betrieben ist: Situationen ändern sich und so das Wissen zu ihrer Bewältigung. Personen in einer (Zweck-)Gemeinschaft teilen ihre Erkenntnisse, indem sie gegebene Oberflächen für ihre Zwecke anpassen.

Ein alternativer Standpunkt ist: Weil Wikis weder “Fisch noch Vogel” sind, darum sind sie kein verlässlicher Bezugspunkt in einer sich ständig ändernden Umgebung. Sie fügen sich in die Betriebsamkeit ein, anstatt ihre Komplexität durch eine Verfestigung oder Verflüchtigung zu reduzieren. Überlegen wir an einem konkreten Fall…

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