Ein offener Brief zur einer Intervention der SPLs:
“der gestern verschickte Brief der Mehrheit der Studienprogrammleiterinnen
(m/w) zu den kürzlich beschlossenen Richtlinien des Senates an die
Curricularkommission spricht zentrale Probleme an und richtet sich
teilweise an die falsche Adresse.
Man kann diesen Beschluss noch skeptischer als der Brief sehen. Warum
wird eine solche Umstellung überhaupt im laufenden Betrieb vorgenommen?
Sie bedeutet immerhin, dass alle bisher eingesetzten Arbeitsgruppen
umbesetzt und neu konstituiert werden müssen. Der Grund hat nichts mit
den SPLs zu tun. Die Mehrheit des Senates war in einigen Punkten mit der
Arbeit der Curricularkommission nicht zufrieden. Die Revision wurde
nicht sonderlich gut vorbereitet und nur mit einiger Mühe durch den
Senat beschlossen. Als Vorsitzender der CK möchte ich das nicht weiter
kommentieren.
Neuralgisch ist das Verhältnis der Studienkonferenzen zu den
curricularen Arbeitsgruppen. Es ist letztlich von einer politischen
xDCberlegung bestimmt: den semiparitätisch zusammengesetzten
Studienkonferenzen sollen keine so wichtigen Befugnisse wie die
Erstellung von Curricula übertragen werden. Das ergibt in der Tat einen
eigenartigen Parallelismus, speziell durch die ressourcenfressende
Regelung, dass auch die kleinste xC4nderung eines Curriculums eine eigene
Arbeitsgruppe verlangt. (Das Argument, dass die AGs dadurch zu
sorgfältigerem Vorgehen veranlasst werden sollen, halte ich angesichts
der starken Fluktuation der Anforderungen für ausgesprochen schwach.)
An einer Stelle verfehlt der Brief den Sinn der Richtlinie und führt zu
einem Vorwurf, der ins Leere geht. Die Modalitäten der Entsendung in die
drittelparitätischen Arbeitsgruppen sind tatsächlich nicht glasklar
formuliert. Sie sind “von den Angehörigen der jeweiligen
Personengruppen” – sprich Kurien – der betreffenden Fakultät zu
beschicken. Wie das geschehen soll, ist nicht geregelt. Im Brief wird
diese Festlegung perspektivisch verzerrt:
“… dass die Arbeitsgruppen von denjenigen “Personengruppen” zu
beschicken sind, die an den Fakultäten und Zentren für die “Betreuung
des betreffenden Studiums” zuständig sind …”
Es sind nicht “jene Personengruppen”, sondern “die jeweiligen
Personengruppen” an den Fakultäten. Aber lassen wir diese Details. Der
Sinn ist einfach, dass die Kurien entsenden und darin kann ich keine
Bosheit gegenüber den SPLs entdecken.
Zuletzt, weil der Brief auch polemische Elemente enthält, eine
Gegenpolemik. Kennerinnen (m/w) der Verhältnisse lächeln über die
Vermutung, die Richtlinien seien ein Baustein im Prozess der Entwertung
der SPLs. Dazu müsste es gemeinsame Absichten des Rektorates und des
Senates geben und die sind bekanntlich rar. Ohne die Gravamina der SPLs
irgendwie leugnen zu wollen: an dieser causa sind sie nicht
festzumachen.”