ruaf mi ned an

Die weinerliche Raunzerei mancher Austro-Popper stößt ab. Georg Danzer habe ich kaum registriert und jedenfalls nicht interessant gefunden. Vor einiger Zeit hörte ich eine seiner Schnulzen in der Fassung von Agnes Heginger und Klaus Wienerroither (BoABoA). Etwas daran trifft. Man muss den Text zerlegen.

Ruaf mi net an weil du wasst doch genau dass i nimma mehr wü und a nimma mehr kann, bitte ruaf net an.

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Ein Schrägstrich

Ich habe in einer Vorlesung über die unibrennt Proteste darauf hingewiesen, dass hinter der ach so basisdemokratischen Internet-Kommunikation mittlerweile riesige Firmen stehen. Ein Beitrag über The Internet’s Unholy Marriage to Capitalism macht das sehr deutlich. Im Gegenzug möchte ich eine kleine Episode erwähnen, die gestern passiert ist und (noch immer) für unbegrenzte Möglichkeiten spricht.

Eine Initiativgruppe ist dabei, die “Philosophische Audiothek” auf eine neue Plattform zu übersiedeln. Ich habe “Mediacore” eingerichtet und das klappte auch bestens, bis auf einen kleinen Schönheitsfehler. Es gelang mir nicht, die Adresse

http://phaidon.philo.at/mediacore

zum Laufen zu bringen. Es funktionierte nur, wenn man einen Schrägstrich daranfügte:

http://phaidon.philo.at/mediacore/

Drei Stunden mindestens suchte ich in den Konfigurationsfiles und im Netz herum, ohne Erfolg. Dann schrieb ich einen hilfesuchenden Eintrag im Webforum der mediacore community. In kürzester Zeit war das Problem gelöst.

Ein exotisches Detailproblem, die Antwort von einer wildfremden Person, ohne Kosten, ohne Verzögerung. Es ist phantastisch. Das gelingt nicht immer, aber doch ziemlich häufig. Zu den Bedingungen gehört, dass sich um selbstverwaltete Projekte auch gut informierte/motivierte Personen gruppieren, die auf eine genügend präzise gestellte Frage leicht die richtige Antwort geben können.

Der phantomhafte Rest

In der vierten Meditation von “Sein und Ereignis” erklärt Badiou, wie herkömmliche Situationen ablaufen und dass alles gezählt und strukturiert wird. Was nicht gezählt wird, ist nicht fassbar. Alles muss unter eine strukturierte Einheit gezählt werden. Wenn er dann sagt, dass dies, was man bei den herkömmlichen Situationen findet, genau die Umkehrung seiner Ausgangsthesen (z.B. das Eins ist nicht) ist, macht er für seine Situation einen Unterschied. Es ist ein Grenzfall, quasi eine Diagonalisierung (wenn wir schon bei Cantor sind), um zu zeigen, dass die Blickrichtung üblicher Situationen so strukturiert ist, dass das, worum es geht, nicht gefasst werden kann: die Mannigfaltigkeit. Sie ist deswegen wichtig, weil alle Situationen mit ihr umgehen, sich ihrer – jedoch inadäquat – zu bemächtigen suchen. Das was sie tun ist zwar gültig, aber nicht wahr, denn sie berücksichtigen ihre eigenen Umstände nicht.

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