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Uni Wien bei Umstellung auf Bachelor-Studien fast am Ziel

Wien (APA) – Die Universität Wien ist bei der Umstellung auf die europäische Studienarchitektur, also mit Bachelor- und Masterstudien, fast am Ziel. Mit Beginn des kommenden Studienjahres werden auch die historisch – kulturwissenschaftlichen und die philologisch – kulturwissenschaftlichen Studien nur mehr in der Bachelor- und Masterstruktur angeboten, erklärte die Vizerektorin für Studierende, Christa Schnabl, am Montag bei einer Pressekonferenz in Wien. Sprachstudien wie Germanistik, Slawistik oder Romanistik und historische Studien wie Archäologie, Zeitgeschichte, etc. können nur mehr in der neuen Studienform inskribiert werden.

Damit sind an der Uni Wien fast alle Studien umgestellt, Ausnahmen bilden nur noch jene, wo es gesetzliche Einschränkungen (Lehramtsstudien) bzw. eine Abstimmung mit den Berufs- und Standesvertretungen notwendig ist (Pharmazie, Psychologie, Jus und manche Theologie-Studien). Für Schnabl bedeutet das einen “historischen Punkt” für die Uni Wien. Das Studienangebot der größten Uni des Landes im Studienjahr 2008/09 – die Zulassungsfrist dafür beginnt am 1. Juli – umfasst damit 49 Bachelorstudien, 100 Masterprogramme sowie 21 Universitätslehrgänge.

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sehr, sehr

Zum untenstehenden Leserbrief in “Der Presse” gab es Dienstag eine Reaktion. Der “sehr untergriffigen” Kritik wurden die regelmäßig “sehr positiven” Ergebnisse der Evaluation entgegengehalten, die diese “sehr, sehr überzeugten Hegelianer” offenbar nicht kennen.

Das ist auch nicht verwunderlich, denn bisher wurde das Institut einmal evaluiert (vor 5 Jahren).

Die sehr untergriffige und undifferenzierte Kritik der Herren Höfler, Böhm, Kolar am Institut für Philosophie der Universität Wien steht in krassem Gegensatz zu den sehr po­sitiven Ergebnissen bei den internationalen Evaluationen, denen dieses Institut wie auch alle anderen Universitätsinstitute re­gelmäßig unterzogen wird. Die Behauptung, Dekan Kampits würde Diskussionen unterbinden, entbehrt jeder Grundlage: Das, Ge­genteil ist der Fall. Die Angreifer (zwei davon befinden sich im Ruhestand, einer steht in keinem Dienstverhältnis zur Universität) ge­hören größtenteils einer Gruppe von sehr, sehr überzeugten Hegelianern an, die glau­ben, seit dem Tod Hegels (1831) wäre nichts eigentlich Relevantes in der Philosophiegeschichte mehr geschehen. Dass am Insti­tut für Philosophie sowohl historische wie auch systematische Grundlagenforschung und Lehre betrieben wird wie auch Gegenwartsfragen aufgegriffen werden, lässt sich jederzeit der Homepage entnehmen.

o. Prof. Hans-Dieter Klein
stv. Institutsvorstand
des Instituts für Philosophie
Universität Wien

oberflächliche Interdisziplinarität

Zunächst einmal ohne Kommentar.

“Die Presse”, Print-Ausgabe, 14.06.2008, Feuilleton/Leserbriefe

Unglaubliche Verhältnisse

„Die Kremser Geldvernichtungs-Uni“, Brief des Tages, von Peter Kampits, 7. Juni

Wenn im „Brief des Tages“ u. a. von einem defizienten Lehrangebot im Sinne eines Kunterbunts von Kursen und Seminaren an der „Donau-Universität“ gesprochen wird, die weniger bieten würden als Fachhochschulen und das Wifi, so weiß man sich an die unglaublichen Verhältnisse am Institut für Philosophie in Wien erinnert, wo das Lehrangebot auf Kosten der historisch-systematischen Grundkenntnisse der Philosophie auf eine oberflächliche Interdisziplinarität verlagert wird, ohne mit dieser Umfunktionierung international Erfolg haben zu können, wodurch die wissenschaftliche Bedeutung dieses Instituts nicht mit seiner Größe korrelieren kann.

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althergebracht

Noch eine Bemerkung zur “Blogologie”, genauer zur skeptisch-staunenden Verwunderung, die mich erfasst, wenn ich die angesprochenen reflektierten, technisch erweiterten und mit RSS-feeds verbreiteten Schreibformen betrachte. Vergangene Woche erhielt ich diese Mail:

Das Buch geht unverzüglich in Druck. Vertrag kommt in den nächsten Tagen. Beide Bücher werden etwa in der 29. Kalenderwoche (15.07.2008) erscheinen.

Es ist schon oft darüber geschrieben worden, dennoch eine Bemerkung. “unverzüglich” heißt hier etwas anderes, als wenn ich in einer Minute den Publish-Knopf drücke. Und auch das “Erscheinen” in der 29. Kalenderwoche hat eher etwas mit Frühlingserwachen und längerfristig angekündigten Besuchen zu tun, als damit, dass eine Mitteilung gemacht wird. Wie jetzt.

Blogoblogie

Zu den Phasen eines sich entwickelnden Blogs gehört offenbar auch eine, in der über den Blog geblogt wird. Zu dieser Phase möchte ich als Neueinsteiger mit folgenden Beobachtungen beitragen:
– der ursprünglich persönliche Blog des Herausgebers wurde einer Benutzergruppe für eigene Beiträge geöffnet, Kommentare durch Andere sind allerdings weiterhin nicht vorgesehen (also kein Forum-Charakter)
– Zielgruppe ist offenbar die Benutzergruppe selbst
– die Benutzergruppe besteht derzeit ausschließlich aus Philosphen (bzw. solchen, die es werden wollen)
– die Themen kreisen, den Interessen des Herausgebers bzw. bisherigen Alleinautors entsprechend, um (Medien-) Philosophie und Hochschulpolitik.
– Zum Thema Medienphilosophie gehört auch die Blogoblogie

multiplex

Ja, ein schöner Artikel: “Ich werde bestimmt durch das, was ich wahrnehme und womit ich interagiere. Und so kann ich über mich schreiben in angrenzenden Widerspiegelungen.” (B. Rath) Wir sind jetzt an einem Punkt angelangt, an dem die Beschreibung der technischen Möglichkeiten eines Blogs fugenlos in die theoretische Beschreibung der sozialen Verflochtenheit von Personen übergeht.

blog, blogger, am bloggsten

Kleine (dekorative) Selbstreflexionen stehen PhilosophInnen immer gut zu Gesicht. Dementsprechend räsoniert auch Brigitte Rath im parapluie unter dem Titel Angrenzende Widerspiegelungen über die Charakteristika von Personal Blogs. Mehrere AutorInnen und die Vernetzung von Blogs würde wohl – in ihrem Sinne – die metonymische Würze noch verstärken. Andererseits könnte dies schon derlei Interpretationsmittel sprengen. Jedenfalls wird der hermeneutische Gabentisch stets neu bereitet und es bleibt die kryptisch beantwortete Frage „Wer bin ich? Und wenn ja: wieviele?” auch weiterhin eine philosophische Zumutung.

Arbeitsplatz

Beim Bloggen kommt man früher oder später auf die Idee, dass es nicht allzu “trocken” zugehen soll. Wie es schon in den Medien ist: Bilder dienen als Blickfang und zur Auflockerung. Man kann diese Entwicklung auch in “Quatsch” beobachten. Dazu kommt noch, dass Blogs oft persönlich gefärbt sind und entsprechendes Bildmaterial aus privaten Bereichen zur Verfügung steht.

Ein interessantes Unternehmen ist in diesem Zusammenhang Dennis Des Chenes Blog Philosophical Fortnights. Er bringt Systematik in die Bild-Aufbesserung, indem er jeden Sonntag ein Foto seiner Katze und jeden Mittwoch ein Foto seines Gartens präsentiert.

Nicht zu vergessen, er ist Philosoph. Das Blog bietet auch schöne Beiträge zu klassisch philosophischen Themen.

Das “social web” hat das Bedürfnis schon erkannt und passende Angebote entwickelt. Mit Hilfe des Plugins “Zemanta” kann sich die Autorin während des Tippens ergänzende Zitate und Bilder aus dem Netz suchen lassen. Ich bleibe einstweilen noch beim alten Stil und verwende Abbildungen aus meinem Arbeitsalltag, wie z.B. das durchgebrochene Regal des nagelneuen Medientisches, der eben am Institut aufgestellt wurde. (Foto: Günther Sednig)