Zwei Preisniveaus

US-amerikanische Großstädte wie New York, Chicago oder Los Angeles sind strukturell in Nobelviertel und Ghettos unterteilt. Die Reichsten werden reicher, die Armen ärmer und die Mittelklasse schrumpft. Die nächsten Jahrzehnte werden zeigen, wie das in Osteuropa läuft. Ob sich ein Ausgleich zwischen den renovierten und den desolaten Vierteln entwickelt.

Die Preisstruktur der Fahrt vom Flughafen Vilnius zum Stadtzentrum sieht so aus:

  • 2 Litas (57 Cent) im Bus, Vorverkauf
  • 2,5 Litas (71 Cent) im Bus, beim Fahrer
  • 3 Litas (86 Cent) im Sammeltaxi
  • 40 – 50 Litas (11,4 bis 14,3 €) vom Hotel aus bestellt

Ein Erlebnisbericht beschreibt noch krassere Diskrepanzen. Was bedeuten solche Zahlen? Ein Alltagsbedürfnis (innerstädtischer Transport) wird kostengünstig befriedigt, doch am anderen Ende der Skala setzt sich die wohlhabende Schicht (und die Touristinnen) in unerreichte Preisklassen ab. Die Mindestrente in Litauen beträgt (vor Steuern) 800 Lit, de facto 600 Lit also ca. 12 Taxifahrten.

Es ist schwer vorstellbar, wie diese Schere sich schließen könnte. Weder die Wirtschaftslage, noch das politische Bewusstsein machen diesbezüglich Hoffnung. Das Bild zeigt den Eingang des litauischen Parlaments. Das Nationalbewusstsein war in früheren Zeiten ein Faktor der Homogenisierung disparater Lebensumstände. Litauen hat das lange anstehende Ziel staatlicher Unabhängigkeit erreicht. Jetzt kämpft es mit der Abwanderung der Intelligenz nach Großbritannien und Deutschland.

Typumwandlung für den Heideggerianer. Ein Versuch.

Am Anfang des Studiums kam mir, dass eine akademische Informatik, die sich gegen den ingenieurhaften Fleckerlteppich ein wenig abschottet, überzeugendere Argumente für den Versuch hätte, dem Forschungsobjekt Computer allgemein relevante Erkenntnisse abzugewinnen. Das mag zutreffen, doch wie verhält es sich mit dem Know how? Mit meiner aktuellen Forschung, die Nahe an der Informatik als Ingenieurkunst ihren Aufenthalt hat, kam mir der Gedanke, dass wir Acht geben müssen, welche materiellen und handgreiflichen Prozesse diese Wissenschaft über dem Wasser halten.

 

void castZuhandenheit(void* zeug) {
        Smartphone* meinHandy;
        meinHandy = (Smartphone*) zeug;
        printf("Mein Handy %s kostet: %d EUR.", meinHandy->name, meinHandy->preis);
}

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Triest

Durch einen eigenartigen Zufall haben diesen Sommer drei Wiener Philosophen erstmals Triest besucht. Franz Wimmer traf ich mit seiner Frau auf der belebten Meerespromenade. “Der sieht nicht nur wie h.h. aus, er ist es tatsächlich!” An diesem stark frequentierten Ort aßen wir dann in einem Fischlokal eine erstklassige Dorade, preiswert und ohne alle “venezianischen” Unzukömmlichkeiten. Bloß der obligate eintägige italienische Bahnstreik störte die Wochenenderholung. Jedoch: Es fand sich ein Bus zum Nachtzug in Udine.

Den dritten Philosophen in Triest traf ich im Internet. Martin Kusch ist eingenommen
vom Charme der Stadt und schreibt vom gelungenen Urlaub.

Triest blieb mir undurchsichtig. Die Mischung aus historistischen Massivbauten und dem angrenzenden Meer ist singulär. Die Stadt war die einzige maritime Handelsmetropole des Habsburgerreiches. Die Karriere von Pasquale Revoltella, einem steinreichen Kaufmann, der der österreichischen Wirtschaft die Idee des Suezkanals verkaufen wollte, bevor er in England und Frankreich größeres Interesse fand, passt gut dazu. Sein Stadtpalais ist ein südliches Gegenstück zur Industriellenvilla Krupps in Essen. Doch zur lokalen Architektur ist mehr zu sagen.

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Rather carrots…

The smartphone platform Android has mixed up the mobile phone market. Releasing Android as open source suits developers and researchers. For example, it allows me to do research on automatic data leak detection for smartphones. At least research is more interesting and useful, if the source code of a major smartphone operating system is available, for free. So, from the user’s and researcher’s perspective, there is no reason to complain. I admit: I am a fan of Android and other Google products. But what about this slide?

Geldverwendung (2)

Zur Verdeutlichung der vorigen Bemerkungen über Transaktionskosten das Beispiel einer Reiseabrechnung. Vom 5.-8.7. fand in Lecce (Apulien) die Arbeitstagung eines EU-Projektes statt, das ich koordiniere. Für Flug, Aufenthalt, Verpflegung ergab das etwa 500.-€ Kosten. Der Universität Wien kommen laut EU-Budget (für drei Jahre) 22.000.- € zu. Ich reichte das erforderliche zweiseitge Formular mit detaillierten Angaben zur Reise, die Kreditkartenabrechnung für das Flugticket und die Abschnitte der Boardingkarten ein, dazu die Hotelrechnung, mit der Bemerkung, dass ich am Wochenende (9.7.-10.7) privat in Lecce geblieben war.

Die Verrechnungsstelle war nicht zufrieden. Read more

Sommer-Special: Liturgien und Volkslieder 2.0

Vielleicht erinnert sich noch jemand, oder hat es von den Großeltern mitbekommen. In Zeiten wo Großfamilien noch häufiger vorkamen, sang man nach erledigter Arbeit gemeinsam und passend zur Stimmung bekannte Volkslieder. Von meiner Großmutter ist mir “Kein schöner Land in dieser Zeit” bekannt. Das diente dem Zusammenhalt und der Kurzweil. Heute geht man auf Youtube und lädt seine Performance eines Internet-Ereignisses hoch – oder schaut sich jene von anderen an. Im Folgenden zwei von unzähligen Beispielen:

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Ernüchterung

Ich denke, was man an der Uni lernen kann ist, sich mit weniger zufrieden zu geben, aber nicht weil man zu wenig ambitioniert wäre sondern weil man schmerzlich feststellt, dass Wissen nicht jene Art von Erfüllung, nicht die sinnstiftende Vereinigung mit dem Weltganzen herstellt, nach der der Wissensdurst verlangt. Man muss sich darauf einlassen, kleinteilige Untersuchungen durchzuführen.

So ging es mir als ich dieses Muster-Abstract als Vorbild für die verpflichtende Anmeldung zu einer Diplomarbeit las.

Eine ähnliche Befindlichkeit könnte sich seit diesem Semester schon zu Beginn des Informatik-Studiums an der TU Wien einstellen, wenn zwei Professoren vor der Studienanwärterin sitzen um sie über ihre vermutlich unrealistischen Vorstellungen zum Informatik-Studium aufzuklären.

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whodunit?

Die Plattform für Fachbücher Paper’c bietet tausende digitalisierte Bücher aus den besten Verlagen zum Lesen und Kaufen, gesetzt man registriert sich.

Es finden sich auch von mir mitherausgegebene Bücher, die im Ontos Verlag erschienen sind. Die Klappentexte stimmen, allerdings ist beim Absaugen der Daten ein peinlicher Irrtum passiert. Links ist das Titelbild zu sehen, offensichtlich handelt es sich um “Wittgenstein and the Philosophy of Information”. Das Buch selbst heisst, nach den Angaben der Seite, “The Ethics of Energy”.

Und offenbar habe ich die erste Biographie des viel zu früh verstorbenen Sergio Franzese verfasst.

Meine Studie, und damit schließt sich ein Kreis, wird auf Google an fünfter Stelle, noch vor dem Buch Sergio Franzeses, angezeigt.