“Ich bin der Geist, der stets verneint.”

Ich würde die Person gerne kennen. Sie verfügt über ein ausgeprägtes Urteilsvermögen und große Originalität. Sie kann sich gegen eine Mehrheit durchsetzen. Leider mag sie mich gar nicht und ist nicht in der Lage gewesen, ihre Kritik während eines halben Jahres irgendwie zu äußern.

Aber es gibt ja die LV-Evaluation am Ende des Semsters. (Eine Idee haben) Das ist eine Gelegenheit für Herr oder Frau 7,1 %. (Das ist der Prozentsatz einer unter 14 abgegebenen Stimmen.)

Es wäre interessant zu wissen, wie die konsistenten Abweichungen zu lesen sind. Die Vorlesung regt eher nicht zum Mitdenken an und wird eher unverständlich, ohne Begeisterung zu vermitteln, vorgetragen. Der Spass ist, dass sämtliche andere Studierenden diese Meinung nicht teilen.

Der Stoff ist dieser 7,1%-Person zu leicht, dennoch ist es eher zu viel. Feedback? Nicht zufriedenstellend.

Und es handelt sich um eine Kritikerin (m/w) mit masochistischen Tendenzen. Sie nimmt an der Veranstaltung teil, obwohl sie weder das Interesse am Studium fördert, noch ihre eigene Beschäftigung mit den Inhalten unterstützt.

Ich muss – für diese Mephisto-Figur – fast alles falsch gemacht haben. Oder ist sie selber am falschen Platz? Vielleicht aber auch am richtigen Platz, nämlich dort, wo sie deutlich ihre Meinung sagen kann. Besser wäre natürlich noch, wenn die Kritik irgendwie nachvollziehbar wäre, sonst sieht sie wie ein Bosheitsakt aus. Nicht auszudenken, wenn die Person zwei Freunde mitnimmt, die auch Fragebogen ausfüllen. Dann wären es schon ein Fünftel der Befragten.

Glücklicherweise – für mich – hat in den Jahren, in denen diese bewertungsähnliche Übung durchgeführt wird, noch niemals jemand mit mir über die Ergebnisse gesprochen.

power point play

Der “Zusammenfassende Bericht zur Evaluation des Organisationsplans der Universität Wien” stammt von – so schreibt er in die Titelzeile –

Em. o. Univ.-Prof Dr.Dr.h.c.mult. Gerhard Reber

Wofür immer er die Ehrendoktorate bekommen hat, es war nicht für sprachlichen Ausdruck. So klingt der Überblick auf Seite 3:

“Grundlage”, “Grundbestimmungen”, “Grundstruktur”, “Generalüberholung”, “gegebene Effizienz”, “wesentlich erhöhen”, es ist klingt etwas grundig. Aber das ist, zugegeben, eine Geschmacksfrage.

Objektiv bedenklicher ist dagegen die Tendenz des Gutachters, die Syntax von Power Point auf herkömmliche Sätze anzuwenden. In seinem Duktus müsste der Absatz eigentlich so aussehen:

Insgesamt gesehen lässt sich m.E. sagen:

  • dass der auf der Grundlage des UG 2002 an der Universität Wien geschaffene Organisationsplan in seinen Grundbestimmungen ein hohes Maß an Akzeptanz gefunden hat
  • die „Grundstruktur“ keine „Generalüberholung“ mit all ihren Komplikationen nötig hat
  • dessen ungeachtet Probleme zu Tage getreten sind, welche ein „fine tuning“ herausfordert, dessen Realisierung die gegebene Effizienz wesentlich erhöhen kann

Der letzte (quasi) Satz ist zudem missglückt. Reber will nicht sagen, dass das “fine tuning” Probleme herausfordert, sondern dass Probleme ein “fine tuning” herausfordern.

Vom Inhalt des Berichtes spreche ich einstweilen noch gar nicht.

Eine PLUM Podiumsdiskussion zum Organisationsplan ist in dieser Video Dokumentation abrufbar.

Wasser und Feuer

Die klassischen Elemente: Erde, Luft, Wasser, Feuer. Sie mischen sich nicht. Ihr Gegensatz bestimmt das gewöhnliche Leben. Auf der Erde kann man nicht fliegen und in der Luft nicht gehen. Allerdings: die Technik kann das ändern.

Steuerbare Bohrer dringen nicht nur tief ins Erdreich vor, sondern wühlen sich auch horizontal ins Gestein. So kann die gashaltige Gesteinsschicht über eine Strecke von mehreren Kilometern durchbohrt werden. Damit das Gas entweichen kann, wird das Gestein durch eine Mischung aus Wasser, Chemikalien und Quarzkügelchen in Tausende Stückchen gesprengt. Die Sprengungen bezeichnet man als “hydraulic fracturing”.

Spiegel online

Das Ergebnis ist eine verkehrte Welt. Aus der Wasserleitung strömt Feuer. Dazu gibt es einen Film:

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Festgefahren

“Eine männerfreie Gesellschaft ist möglich”

Das lese ich auf einem Plakat der Österreichischen Hochschülerschaft. Während einer von Studierenden selbst organisierten Lehrveranstaltung “Informatik und Geschlecht” haben wir darüber diskutiert. Wenn Sprechen Wirklichkeit schafft, praktiziert der Slogan nicht, was er – nach einer kurzen Überlegung – fordert.

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Hintergrundinformation

Eine Veranstaltung Ende des vergangenen Monats widmete sich dem Humanismus, der Ethik und interkulturellen Perspektiven.

Workshops, Vorstellung Forschungsvorhaben in den Arbeitkreisen “Ethik”, “Migration und Menschenrechte”, “Vergleichende Philosophie und humanistische Grundlagenforschung”, “Lateinamerikanische Identität im interkulturellen Diskurs”, Forum für Diplomand/Innen und Dissertant/Innen

Dies war die Ankündigung:

Das “Unterbewusste” dieses Symposium wird sichtbar, wenn man den blauen Hintergrund etwas genauer inspiziert. “Medizinethik” und “Wirtschaftsethik” sind deutlich zu lesen. Vom weissen Text überlagert sind so zentrale ethische Begriffe wie “Humankapital” und, damit es einen Bezug zum Humanismus hat, “Bildung von Humankapital”.

Wie heißt es so schön: “Vor dem Hintergrund meiner Überzeugungen …”.

Organisation einer Universität, nur wie?

“Organisationsplan neu: Erwartet uns eine Re-Demokratisierung der Universität Wien?” war der Titel der gestrigen Podiumsdiskussion, in der die Ergebnisse der Evaluation des Organisationsplans sowie die Frage diskutiert werden sollten: Welche Konsequenzen haben diese Ergebnisse für die künftige Struktur unserer Universität?

Zur Zusammenfassung der Statements hier klicken.

Vielleicht war das Re- etwas irreführend, weil es die Hoffnung in der Vergangenheit sieht. Weitere Überlegungen nach dem Break.

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Platon für Fußballfans

Die “Schaulustigen” in Platons Politeia hängen am Augenschein. Man kann sie einem sportfremden Publikum vergleichen, das sich im Fernsehen ansieht, wie zehntausende Menschen enthusiastisch 22 Männer beobachten, die aufgeregt hin- und herlaufen. Was ist an diesem Vorgang wichtig? Zuerst eine Totale, dann Großaufnahmen, Männer stürzen auf einen Haufen, dann wieder Übersichtsaufnahmen.

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In unseren Breiten ist der Ablauf nicht so fremdartig. Wir wissen, dass es sich um ein Fußballspiel handelt und sehen, dass ein Tor geschossen wird. (Wir sehen eine Kugel fliegen; wir sehen einen Kasten, in dem sie landet.) Das ist noch immer reichlich oberflächlich. Wer sich besser auskennt, sieht Spielzüge. Aber nicht unbedingt auf dem TV-Schirm. Spielzüge sind eine abstrakte Größe, man kann sie in einer graphischen Sequenz darstellen.

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Und nun, um platonisch zu fragen: Was ist ein Doppelpass?

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Über den Wassern …

… ein bisschen quatsch. Bei der Google Bildersuche habe ich heute “first cause” eingegeben. Ich dachte, ich finde eine schöne Skizze dazu für ein Referat. Worauf ich gestoßen bin, ist wohl eine der prägnantesten und trefflichsten Karikaturen zur ersten Ursache, auch wenn das Bild vermutlich nicht dafür erstellt wurde:

Einfach herrlich…

Sex am Arbeitsplatz

Wissendes Lächeln: eine Kollegin schaut Dir über die Schulter, während Dein Monitor eine Porno-Seite zeigt und Du verlegen stammelst: “Diese Adresse habe ich gar nicht gewählt.” Das kann aber wirklich passieren.

In der Vorbereitung fürt den nächsten Kongress der Österreichischen Gesellschaft für Philosophie gab es eine Diskussion über das nicht ganz taufrische ästhetische Konzept:

Wie kommt man an die Seitengestaltung heran, um ein Update zu versuchen? Der Quelltext zeigt, welche Vorlagen verwendet wurden.

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Extra info – Coolmenus reference/help – Extra links to help files ****

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Background bar properties: http://coolmenus.dhtmlcentral.com/properties.asp?m=49
Item properties: http://coolmenus.dhtmlcentral.com/properties.asp?m=50

Also wählt man die Hauptseite des Projekts http://coolmenus.dhtmlcentral.com/projects/coolmenus. Oops!

Es ist schon interessant, wie sich Pornographie in bei der Gestaltung philosophischer Webseiten bemerkbar macht.