fehlende Bilder

Abadia de Fontenay
Image via Wikipedia

Die ehemalige Zisterzienserabtei Fontenay ist die zweitgrößte Touristenattraktion Burgunds. Sie liegt, wie bei den Zisterziensern üblich, in einem separaten Tal, in schöner Einsamkeit, an einem kleinen Flüsschen. Ein perfekter Rasen begrüßt die Besucher. In einem großen Nutzgebäude befindet sich ein riesiger, wassergetriebener Schmiedehammer, der durch ein EU-Projekt unter Beteiligung mehrerer technischer Schulen rekonstruiert wurde.

Die Sehenswürdigkeit des Bauwerks hat selbst eine Geschichte. Was derzeit mit 3 Sternen ausgestattet in allen Reiseführens figuriert, war Ende des 19. Jahrhunderts eine Industrieruine. Die Französische Revolution beendete den Klosterbetrieb. Und dann:

Vente de Fontenay par les révolutionnaires. L’Abbaye est transformée en papeterie par le premier acheteur, M. Hugot.

Logisch: Zur Papierproduktion brauchte man große Gebäude und fließendes Wasser.

Zahlreich sind die Bilder, die man im Netz, bereitgestellt durch Fremdenverkehrsagenturen und Urlaubsknipserinnen, von der Abtei sieht. Kein einziges Bild zeigt die ehemalige Papierfabrik. (Im Bookshop kann man eines finden.) Auch die illustrierte Geschichte der Abtei läßt diesen Zustand aus.

An der Rückseite des Bilderüberschusses, der sich im Internet beobachten läßt, vermehren sich auch die Lücken, die in keiner Urlaubsreise geschlossen werden können.

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sehen, was man denkt

luspru1

Nochmals das Event Sonntag vor einer Woche. Ich habe es metaphysisch kommentiert, was angesichts der Möglichkeit des Todessprungs ja nicht verkehrt sein kann. Hinterher jetzt noch eine Beobachtung zur Wirksamkeit von Bildern, speziell von solchen, die Ideen darstellen.

Der Witz der Aktion in Staatz war in der Werbekarte deutlich sichtbar, ein Trampolin über dem Abgrund:

luft2

Das war zu sehen, aber wie? Das heißt: Was hat jemand gesehen, der diese Karte in die Hand bekommen hat. In meinem Fall muss ich gestehen, dass ich es als ein Foto genommen habe. Sicher, der undefinierte schwarze Balken an der entscheidenden Stelle, an welcher das Brett befestigt ist, war mir aufgefallen. Aber den Mangel an Detail kompensierte die (halb-bewußte) Überlegung, das sei eine Unzulänglichkeit des Fotos, z.B. fehlendes Licht. Mit klarem Blick kann jede sehen, dass es sich um eine Photoshop-Kreation handelt.

Die Idee hat die Sichtbarkeit überlagert. Oder platonisch formuliert: Was man im Kopf hat, ist eben besser sichtbar, als was die Augen bieten. Die “Unaufmerksamkeit” den Details gegenüber hat den Witz der Installation hervorgehoben, da spielt die Mechanik eine nachgeordnete Rolle. Wer will schon wissen, wie das blöde Brett technisch befestigt ist?

Fernsprung_Staatz

Und hier der Wortbeitrag:

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Die Projektbühne

“Ich bin also der Meinung, die Probleme im Wesentlichen endgültig gelöst zu haben. Und wenn ich mich hierin nicht irre, so besteht nun der Wert dieser Arbeit zweitens darin, dass sie zeigt, wie wenig damit getan ist, dass die Probleme gelöst sind.” (Wittgenstein)

controlling

Phase 1

Gestern habe ich mich mit einem Foliensatz von Projektmanagement gequält, in der sehr detailiert das Vorgehen beschrieben wird, mit welchen Methoden und einzelnen Schritten man ein Projekt erfolgreich vom Anfang bis zum Ende bringen soll. Da gibt es den Projaktantrag, den Projektauftrag, die Vorbereitung der Planung, die Planung (mit Projekthandbuch), die Durchführung, das Controlling, das Projektmarketing, die Projektkoordination, usw. Gehen wir genauer ins Controlling; man kann es weiter unterteilen in: die Vorbereitung eines Workshops zum Controlling, die Durchführung des Workshops zum Controlling, die Besprechung des Workshops mit dem Auftraggeber, die Nachbereitung des Controllings und der Besprechung usw. Jeder dieser Schritte kann nochmals untergliedert werden in Tätigkeiten, die zu tun sind,  Dokumente, die anfallen und Personenrollen, die daran beteiligt sind.

Irritation 1

Man könnte behaupten, die Probleme wären damit endgültig und definitiv gelöst. Und nehmen wir an, es ist tatsächlich so. Für alles, was in einem Projekt schiefgeht, gibt es ein Kapitel in einem Regelbuch das sagt, wie man es hätte machen sollen. Doch das, was Projekte auszeichnet, ist ihre Einmaligkeit und die sich ändernden Umstände. Es klingt ein bisschen paradox, Regeln anzugeben, wie man – für alle Projekte – bei einmaligen Bedingungen vorgehen soll. (Fairerweise muss man sagen, dass in den Regelbüchern angegeben ist, dass Planungsdokumente nur so detailliert angefertigt werden sollen wie man sie im Projektverlauf benötigt, um den Fortschritt zu ‘messen’. Wenn man das nicht tut, dann wird empfohlen, die Planung gar nicht so detailliert zu machen.) Eine Regel anzugeben ist etwas anderes als einer Regel folgen und einer Regel folgen heißt nicht, dass (a) jeder dieselbe Handlung daraus ableitet und (b) auch nicht, dass, unter allen Umständen dasselbe dabei herauskommt, selbst wenn alle dieselbe Handlung aus der Regel ableiten.

Phase 2

Dann lese ich heute den Foliensatz über “Agiles Projektmanagement”, der meine Irritation kurz beruhigt: Hier wird von Flexibilität im Handeln, Reaktion auf sich stetig ändernde Bedingungen gesprochen. Es geht nicht mehr um das sture Abarbeiten von Regelwerken, Methoden und Plänen, sondern: Holismus statt Reduktionismus; Kommunikation und Zusammenarbeit VOR Vertragsverpflichtung und Methodenzwang. Anstelle der Fernsteuerung der Untergebenen durch die Projektleiterin, tritt Vertrauen und Einfühlungsvermögen. Sie denkt sich in ihre Mitarbeiter hinein und versucht an ihren aktuellen Herausforderungen und Problemen teilzuhaben, trotzdem aber darauf zu achten, dass die Arbeit getan wird.

Irritation 2

Dann muss ich folgenden Satz lesen „Erlaubt ist alles, was den Erfolg des Projektes fördert und Risikopotenziale senkt!” Wow, so viel gleich? Wenn das kein Freiraum ist… Bei diesem Satz wird man vor die Tatsache gestoßen, in welchem Milieu sich ein Projekt (sagen wir im IT-Bereich) zu behaupten hat und dass am Ende etwas rausschauen muss; man hat einfach einen gewissen Druck.

Vor diesem Hintergrund wird ein bisschen verständlich, warum sich eine Sympathie für den kybernetischen Kreislauf von Planung-Kontrolle-Steuerung entwickelte: um sich abzusichern. Das hat in weiterer Folge aber zu sehr umfangreichen und unflexiblen Regelwerken geführt, die kaum mehr überblickbar sind (Phase 1). Beim “Agilen Projektmanagement” möchte man sich wieder “auf das Wesentliche” besinnen: Die beste Planung hilft nichts, wenn sich die Bedingungen verändern; und das tun sie laufend. Irgend etwas Unvorhergesehenes passiert, das ist ja das Charakteristische (und auch Spannende) von Projekten. Es kann Teile geben, die eine gewisse Routine erfordern und wo Regelbücher helfen können. Doch dann gibt es Phasen im Verlauf eines Projekts, die zu Beginn nicht vorhergesehen werden können. Wenn diese Phasen eintreten, muss man sich Gedanken darüber machen, wie man darauf reagiert. Man plant also on-demand, iterativ und für bestimmte Fälle; und setzt primär auf Kommunikation und Kooperation im Team.

Fragezeichen

Trotzdem bleibt, dass Projekte im Kontext einer bestimmten Ökonomie arbeiten, in der tlw. sehr hohe Erwartungen an das Projekt herangetragen werden. Leistungs- und Erfolgsdruck. Die Frameworks von “Agilem Projektmanagement” geben (mit Rückbezug auf Verhaltenspsychologie und Gruppendynamik) Hinweise für den Aufbau eines Bühnenbilds, das die ängstigenden Aspekte dieser Tatsache kaschiert (und das ist nicht unbedingt negativ). Das arbeitende Projektteam hat dadurch die Möglichkeit, sich auf die sachlichen Anforderungen und deren Umsetzung zu konzentrieren und nicht darauf, mit welchen Konsequenzen zu rechnen ist, wenn die Umsetzung länger dauert als geplant. Der Erfolg dieses Bühnenbildes hängt einerseits von der Fähigkeit der Bühnenbildner ab. Andererseits von den Schauspielerinnen/Künstlern/Software-Ingeneurinnen, die zweigespalten sind. Sie wissen einerseits, dass das ganze ein Schauspiel ist (letztlich geht es um gute Kritiken, wenn man der Metapher folgen will), genießen es aber andererseits, zu spielen und sich völlig auf ihre Rolle einzulassen.

Hintergrundinformationen

Projektmanagement
Stakeholder
Projektcontrolling
Scrum (Beispiel eines Vorgehensmodells für Agiles Projektmanagement)
Bühne (Psychodrama) – Eine weitere Bedeutung von Bühne, die ich beim Schreiben des Artikels noch nicht gekannt habe.

“Wissenswerkbank”

Man nehme einen Beitrag aus der Wikipedia und zerlege ihn in Aussagen über Fakten. Sie sind nach der Creative Commons Lizenz frei verwertbar. Dann ordne man die Fakten in einem farbig kodierten Kreis an. Kreise sind immer gut, wenn es darum geht, umfassendes (eben!) Wissen zu evozieren. Die “factoids” kann man aus dem Kreis nehmen und in ein danebenliegendes Notizbuch übertragen. Das Unternehmen heißt eyePlorer.

vionto GmbH develops knowledge machines. Machines that know. Machines that think. Machines you can interact and communicate with. Our knowledge machines are based on advanced semantic technologies.

Das sieht dann zum Beispiel so aus:

hh-eyeplorer

Mit Suchmaschinen findet man Links und Dokumente – erst dort liegen die Informationen. Mit dem eyePlorer der Firma vionto kann man direkt Fakten finden. Er visualisiert Fakten und Zusammenhänge. Außerdem bietet der eyePlorer die Möglichkeit, interessante Informationen zu sammeln, weiter zu verarbeiten und zu publizieren. Der eyePlorer ist also eine visuelle Wissenswerkbank.

Zum Beispiel der Zusammenhang zwischen Immatrikulation und Betriebsrat, oder zwischen Germanistik und formaler Logik. Die Knoten liegen eng beisammen. Und im Herzen der Sache befindet sich ein weisses Kreuz.

umwerfend

Als ich heute früh den üblichen Blick auf die “Letzten Änderungen” im Philo-Wiki warf, traute ich meinen Augen nicht. Nein, kein Vandalismus in der Nacht, sondern das Gegenteil.

osp

In diesem Wiki hat sich im vergangenen Semester eine umwerfende Entwicklung ergeben. Die als Audiofiles verfügbaren Vorlesungen wurden von Studierenden innerhalb von 14 Tagen transkribiert. Es bedurfte nur eines kleinen Anstosses (nicht von mir), um diese kooperative Aktion ins Rollen zu bringen.

Etwas hätte man sich noch gewünscht und ich überlegte, ob ich das nicht nachreichen sollte: die sachgerechte lern- und medientechnische Aufbereitung. Überschriften, Bilder, Kurzzusammenfassungen. Was man halt braucht, um sich den Stoff besser erarbeiten zu können. Was soll ich sagen? Christian Sieberer hat das umgesetzt, ohne mir ein Wort davon zu sagen. Wirklich ein Geschenk.

Heilige, Übermenschen, Avatare

In die Woche der US-amerikanischen Präsidentschaftswahl und nach Allerheiligen fällt ein Vortrag, der mit Dürers Allerheiligenbild beginnt und einige Beispiele aus dem TV- und Cyberspace dagegen stellt. Achtung! Es läuft darauf hinaus, ein altes christliches Dogma, die hypostatische Union, in Beziehung zu Avataren in künstlichen Welten zu setzen.

Non-computable computations

In der Vorbereitung auf eine Seminararbeit von “Great Principles of Information Technology” bin ich gerade dabei, mich ein bisschen in Debatten über Berechenbarkeitstheorien zu vertiefen. Was mir dabei begegnet ist, dürfte auch philosophisch relevant sein:

Die Grundthese eines Artikels von “Jan van Leuuwen und “Jiri Widermann” (2000) ist, dass sich unsere Vorstellungen von dem Begriff der Berechenbarkeit verschoben haben. Berechenung ist nicht mehr nur ein mechanischer Prozess, den eine Maschine für sich alleine mit fixem Anfang und Ende ausführt, das Ergebnis ausspuckt und dann anhält, sondern unterliegt interaktiven und evolutionären, nicht-berechenbaren Elementen, die aus der Erfahrung, aus unvorhergesehenen Ereignissen kommen und die potentiell unendlich lange weiterlaufen:

The intuition that computing corresponds to formal computability by Turing machines … breaks down when the notion of what is computable is broadened to include interaction. Though Church’s thesis is valid in the narrow sense that Turing machines express the behavior of algorithms, the broader assertion that algorithms precisely capture what can be comptued is invalid.

In einer Zeit des Global Computing ist es fast ein Einzelfall, wenn ein Computer nicht mit anderen vernetzt ist. Das Verhalten des Computers verändert sich unvorhergesehen durch Viren, Software-Updates und Hardware-Updates. Diese Veränderung kann selbst nicht berechnet, sondern nur als evolutionärer Prozess beschrieben werden. Durch automatische Software-Updates und Viren können selbst Systemadministratoren nicht alle Eventualitäten dieser Veränderung überschauen.

Turing hat sein Maschinen-Modell dem Menschen, der isoliert am Fließband arbeitet oder der im Stillen mathematische Beweise führt, abgeschaut. Unsere Erfahrung zeigt, dass gerade durch die Realisierung dieses Maschinen-Modells Interaktion und Kooperation ins Zentrum unseres Interesses rücken und zu einer Erweiterung dieses Modells nötigen. Durch die Vernetzung entsteht neue Komplexität, die mit neuen Maschinenmodellen überschaut werden muss: “Interaktive Turing-Maschinen mit Beratungs-Funktion” ist die Antwort, die neue Art der Berechnung zu formalisieren. Die wesentlichen Unterschiede sind:

  • Berechnung ist verstanden als eine potentiell unendliche Transformation von Zeichenketten nach bestimmten (dynamisch änderbaren) Regeln
  • die Maschine kann mit anderen Maschinen oder mit der Umgebung Zeichenketten (d.h. Zwischenergebnisse der Transformation) austauschen
  • die Maschine kann eventuelle Ereignisse, die Auswirkung auf die Berechnungsmethode haben (SW-Updates,…), durch Abfragen der Beratungs-Funktion zur Veränderung der Berechnungsmethode heranziehen (a posterio-Anpassung des Berechnungsverfahrens)

Ein interessanter Schritt, der am Ende der Arbeit angedeutet wird ist, dass man dieses Berechnungsmodell zurückbeziehen kann auf die Phänomene in der sozialen Welt. Jeder Akteur kann als eine “interaktive Turing-Maschine mit Beratungs-Funktion” verstanden werden. Sie handeln aufgrund eines bestimmten Schemas, jedoch kann sich das Schema aufgrund von Ereignissen und Erfahrugnen ändern, sich sozusagen selbst korrigieren. Die “Beratungs-Funktion” ist das Fenster zwischen der a-priori Welt des “eingebrannten” Regelwerks und der a-posteriori-Welt der unvorhergesehenen Ereignisse und Erfahrungen:

Consider the case of a finite system of intelligent autonomous mobile agents that move around in some environment and exchange messages by whatever formalisable means: spoken language, via mobile phones, via the Internet, by ordinary mail, and so on. Occasionally, new agents appear and start to interact with their environment. Some agents may be killed by accident, some will not work properly, but all will die after some time. For some unpredictable reasons some agents may even behave better than any other previous ones. In general all agents are intelligent, which means that they are able to learn. In the course of their education new agents will successively become skilled, start to cooperate with other agents and perhaps invent new knowledge. The wohle society will develop.

Under suitable assumptions behaviours like this can be seen as ‘computations’ of a dynamic system of interactive Turing machines with advice. The assumptions are that all agents behave as interactive algorithms and that their evolutionary upgrades and moving around in the environment as well as their interaction as well as the times of their birth and death are captured in the respective advice. The similarty with the internet machine is obvious.[…] In the virtual world modeled in a computer a virtual society could develop as envisioned above. One could monitor the respective development and could make non-computable interventions into the underlying process.

Gottes Wege sind unergründlich, genauso wie für die virtuelle Bevölkerung jene Interventionen, die wir machen könnten, wenn wir die soziale Welt im Computer simulierten. Ist der aktuelle Crash der Finanzwelt genauso unergründlich? In gewisser Weise ist er ein Ereignis, der unsere Operationsweisen verändern kann, soviel kann man zugeben.

Ein kleiner technischer Hinweis: Die Beratungs-Funktion (advice-function) ist eine schwächere Form von dem, was Turing “Orakel” genannt hat. Die Turing-Maschine braucht nur eine Anfrage an das Orakel zu stellen und erhält im nächsten Schritt die gewünschte Antwort. Bei der Beratungs-Funktion werden die möglichen Anfragen eingeschränkt, sodass die Turingmaschine trotzdem noch die Notwendigkeit hat, selbst jene Berechnungen durchzuführen, die sie durchführen kann oder um zu verhindern, dass sie “cheatet” indem sie zu komplexe Fragen stellt.

Was auch immer von dem Vorhaben – die soziale Welt zu simulieren – zu halten ist, es ist bezeichnend, dass ein neues Paradigma der Berechenbarkeit diskutiert wird, das den Fokus auf Interaktion und Kooperation legt.

Big Brother Awards

Meine Entdeckung bei der Big Brother Awards Gala war die Ästhetik der “security professionals”. Sie traten in zwei Varianten auf. Erstens standen sie wirklich beim Bühneneingang und wachten darüber, dass niemand unbefugt in die Garderobe eindrang. Und zweitens wurden sie auf der Bühne aufgeboten, mit dem entsprechenden schwarzen Anzug, dem Knopf im Ohr und der autistischen, entrückten Attitüde. Erstmals wurde mir verständlich, was daran attraktiv sein kann. Früher waren das die Löwen rechts und links von der Schlosseinfahrt, oder das Garderegiment, das vorbei defiliert. Kastraten des Geschehens, symbolisierte Bodyguards, die sich von Jenseits in die Verhältnisse einpflanzen.

Der Ablauf selbst ist in einem Tondokument festgehalten.

ab die Post

Gestern abends gab es die Big Brother Awards. Eine Preisverleihung an Personen und Institutionen, die sich besonders um die Verletzung des Datenschutzes “verdient” gemacht haben.

Mein Bezugspunkt war der Nachsendeauftrag der österreichischen Post.
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In diesem Formular wird das Geburtsdatum und der Geburtsort der Antragstellerin abgefragt.

Im Kleingedruckten findet sich ein Passus, in dem man die Weitergabe der Information an Dritte untersagen kann. Der Post ist allerdings nicht aufgefallen (oder unwichtig), dass es keine Mittel gibt, diese Option online anzukreuzen.

Und wirklich scherzhaft ist die Begründung der Post für ihren Informationszugriff. Sie sagt, dass an einer Adresse ja zwei Generationen einer Familie leben können, Josef Gruber Vater und Sohn. Die Post verschweigt uns allerdings, wie sie anhand einer Adresse “Josef Gruber” herausfindet, welcher von beiden gemeint ist.