Ein Durcheinander in iTunes-u

Die John Locke Lectures an der Universität Oxford gehören zu den bekanntesten Vortragsreihen in der Philosophie. Sie besitzen immenses Prestige und bieten ausgewählte Fachleute. Exklusiver und repräsentativer kann man es kaum haben.

Die Vorlesungen sind mittlerweile auf Apples iTunes-u zugänglich. Das ist zunächst einmal ein riesiger Gewinn. Robert Stalnaker (2007), Hartry Field (2008) und David Chalmers (2010) gehören zu den Sprechern, deren Präsentationen zur Verfügung stehen. Leider sind sie kläglich durcheinandergemischt. So sieht ein Ausschnitt ihrer Präsentation aus, der sich in Firefox nicht expandieren läßt.

Will man der Sache näher kommen, muss man sie sich “in iTunes ansehen” und dann erwartet einen die Aufforderung

Linuxbenutzerinnen müssen draußen bleiben. Aus der Sicht Apples ist das verständlich. Aber als Philosophie? Dieses lieblose Listing des Beginns von Datenbankeinträgen, aus dem keine Themen und keine Personen hervorgehen, und stattdessen die Charakteristik “kostenlos” und die Aufforderung zur Verwendung von iTunes hervorgehoben sind?

persönlich offen

Ich habe in einem anderen Zusammenhang die Geschichte erzählt, wie beim Filmen eines Informations- und Verkaufstandes von mir “Persönlichkeitsrechte verletzt wurden”. Eine Studentin beschwerte sich darüber, in der Aula der Universität aufgenommen worden zu sein. Nach anfänglichem Ärger musste ich zugeben, dass ihr Einspruch eine gewisse Berechtigung hat. In einer Zeit, in der Google Aufnahmewägen durch die Straßen schickt und Algorithmen aus Fotos Identitäten herausrechnen, ist Zurückhaltung angebracht.

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registration profiling

Zunächst, am 22. September, und auch den Tag danach, dachte ich noch nichts dabei, LBrantley24 und JEanes86 als Benutzerinnen in das Philowiki aufzunehmen. Kurz darauf las ich dann den wichtigen Beitrag:

The body building diet has proven to be probably the most evasive secrets of accomplishment for each natural muscle building fan. For sure, everyone knows it’s the most important factor in increasing new muscle but using a body building diet but still having ample money left over for any leopard-skin thong you have had your eye on generally is a challenge for anyone! (Ok I wish that visual to escape my head!).

Eine klare Sperre. Und dann? Die nächsten Namen hatten alle dieselbe Form. Sollte ich meinem Vorurteil (oder ist es die Vorahnung) recht geben und sie von vornherein rauswerfen, oder warten, bis sie ihre Häufchen ablegen? Einmal habe ich die liberale Variante versucht. Das Resultat war zusätzliche Arbeit beim Entfernen der nutzlosen Seite. Also doch dem Muster folgen? Pech für HHrachov01.

Ein Schrägstrich

Ich habe in einer Vorlesung über die unibrennt Proteste darauf hingewiesen, dass hinter der ach so basisdemokratischen Internet-Kommunikation mittlerweile riesige Firmen stehen. Ein Beitrag über The Internet’s Unholy Marriage to Capitalism macht das sehr deutlich. Im Gegenzug möchte ich eine kleine Episode erwähnen, die gestern passiert ist und (noch immer) für unbegrenzte Möglichkeiten spricht.

Eine Initiativgruppe ist dabei, die “Philosophische Audiothek” auf eine neue Plattform zu übersiedeln. Ich habe “Mediacore” eingerichtet und das klappte auch bestens, bis auf einen kleinen Schönheitsfehler. Es gelang mir nicht, die Adresse

http://phaidon.philo.at/mediacore

zum Laufen zu bringen. Es funktionierte nur, wenn man einen Schrägstrich daranfügte:

http://phaidon.philo.at/mediacore/

Drei Stunden mindestens suchte ich in den Konfigurationsfiles und im Netz herum, ohne Erfolg. Dann schrieb ich einen hilfesuchenden Eintrag im Webforum der mediacore community. In kürzester Zeit war das Problem gelöst.

Ein exotisches Detailproblem, die Antwort von einer wildfremden Person, ohne Kosten, ohne Verzögerung. Es ist phantastisch. Das gelingt nicht immer, aber doch ziemlich häufig. Zu den Bedingungen gehört, dass sich um selbstverwaltete Projekte auch gut informierte/motivierte Personen gruppieren, die auf eine genügend präzise gestellte Frage leicht die richtige Antwort geben können.

more on the “EU Business Register”

It is an easy trick. There is a well established association called European Business Register.

The European Business Register (EBR) is a network of National Business Registers and Information Providers from currently 25 European countries.

13 EBR member countries are also members of the EBR EEIG, a European Economic Interest Group registered in Belgium and owned by its members. These are: Austria, Belgium, Denmark, France, Germany, Greece, Italy, Latvia, Luxembourg, Netherlands, Norway, Spain, Sweden.

There is, on the other hand, the subtle variant “EU Business Register” mentioned in the previous post.

This blog is not the only one to raise the alarm. Here is another warning. And yet another similar cheat.

But it makes sense to complain. The “quatsch” warning is to be found right after the “company’s” web page on Google. And note that the “Web of Trust” has flagged the site as fraudulent (red circle).

Wissenswert in Südböhmen

Die alte Buchkultur. Man riecht förmlich am Schriftbild das Papier von

Hugo Rokyta:

Die böhmischen Länder Handbuch der Kunstdenkmäler und Gedenkstätten europäischer Kulturbeziehungen in den böhmischen Ländern

Salzburg, St.Peter Verlag, 1970

Ich habe es vor einem Besuch in Telč konsultiert:

Und dagegen die Informationen, die man mittlerweile aus dem Netz bekommt:

Das ist bloß die erste Auswahl aus einer dynamisch wachsenden Informationsquelle.

Telč architecture
Image by Adam Polselli via Flickr
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Zugangsbeschränkungen rekursiv.

Heute im Plenum des Audimax drehte sich ein Teil der Diskussion um die Frage, ob der Zugang zur Galerie aus technischen Gründen (Einsturzgefahr) beschränkt wird und wie man das handhabt. Gestern beim Bauchklang-Konzert gab es eine Überfüllung der Galerie. Die AG Krisenintervention ist unmittelbar eingeschritten und hat die Galerie abgesperrt. Außerdem seien im Falle eines Brandfalles die Fluchtwege nicht frei gewesen, weil alle Wege hoffnungslos überfüllt waren.

galerie. zugangsbeschränkt?

Das ist ein Punkt, wo man sieht, dass es Informationen gibt, die nicht einfach ignoriert werden können, und die anstelle einer breiten Diskussion unmittelbaren Handlungsbedarf erfordern. Die Unis brennen nicht umsonst: Wir haben gehandelt und stören den regulären Universitätsbetrieb. Jetzt können wir diskutieren. Doch der geschaffene Freiraum unterliegt selbst Einschränkungen, mit denen wir umgehen müssen.

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Kultur-Clash zu Semesterbeginn

Dieses Semester startet bei mir sehr rasant. Dadurch wurde ich in unterschiedliche Arbeits- und Lebensweisen mit unterschiedlichen Prioritäten  hineingeworfen: Von der Lateinergänzungsprüfung über eine Poststrukturalismus-Vorlesung hinein in den TalentCircle bis zur Ring-Vorlesung in Biomedizinischer Technik an der TU Wien. (Viele Bereiche, die mir vor einem Jahr eher kursorisch-theoretisch untergekommen sind)

Ich bin noch nicht dazu gekommen, diese Irritationen zu verarbeiten, deshalb sollen die folgenden visuellen Eindrücke für sich sprechen:

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Die Auserwählten

„Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat! Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluss haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.“ – Mt 25,14-30

Ich habe mich letzte Woche riskiert; einen ganzen Tag – von 08:30 bis 18:00 Uhr – in einem Seminarraum im Juridiucm. Dort fand ein Assessment Center statt. Es wurde durch verschiedenste Aufgaben abgefragt, ob man fähig ist, Führungspositionen zu übernehmen und im Team zusammenzuarbeiten – oder: ob man ein Talent ist und ein halbes Jahr das Persönlichkeitsentwicklungsprogramm des Talent Circle absolvieren darf. Da nur 12 Leute mitmachen durften, musste nach gewissen Kriterien ausgewählt werden – und das geschah an diesem Tag. Wert wurde dabei vor allem auf die Selbstdarstellung, Überzeugungskraft und Strukturierungsfähigkeit gelegt – und das in zeitkritischen Situationen. Anbei ein paar Einblicke darüber, was ich dort erlebt habe und warum ich dort war.

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