RBTV, der “Chad” und Schiller

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(Bildquelle: https://twitter.com/__gngr)

 

In diesem Beitrag wird die Herangehensweise an “Interaktivität” zwischen Sendungsmachern und Zuschauern des Internetfernsehsenders Rocketbeans.tv (RBTV) als Fallbeispiel herangezogen, um eine neuartige Rolle des “Chats” vorzustellen. Diese neue Funktion wird mit den Gedanken Friedrich Schillers zum Chor in der griechischen Tragödie in Bezug gesetzt, wie sie der Autor in der Vorrede zu dem Werk Die Braut von Messina oder Die feindlichen Brüder formuliert hat.

 

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Something changed (in the kitchen: steaming mushrooms)

In the late afternoon today, I started reading Sam Gillespie’s “The Mathematics of Novelty: Badiou’s Minimalist Metaphysics“. The book starts with the simple sentence “Change is a constant of being”, followed by an attempt to make the statement evident with examples: Evolving organisms, an individual that suddenly joins a religious movement, an artist that created a significant piece of art.

One aim of philosophy is to find the conditions under which something new is produced. How to start? With worldly things; with conceptual thoughts; both?


I am looking at my quite new “pure essentials” steamer. Currently, it steams rice and mushrooms. It has a flavour booster which contains spices: Curry. The steam takes up the spices and when flowing through the ingredients of rice and mushrooms, it modifies it’s consistency and it’s original taste.

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Situation, Ereignis, ohne Pathos

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Der Tag begann mit einem Kapitel aus Sam Gillespies The Mathematics of Novelty: Badiou’s Minimalist Metaphysics[1. Eine kompromisslos kompakte Studie, die dem Autor, der sich 2003 umgebracht hat, 2005 ein Doktorat an der University of Warwick einbrachte.] Ärger machte sich breit, denn diese Darstellung folgt den bedenklichsten Impulsen der Philosophie. In hyperabstrakten Begriffen zelebriert sie ganz einfache Verhältnisse. Sie folgt darin Alain Badiou, der herkömmliche Umstände “Situationen” nennt, die durch “Ereignisse” erschüttert werden, und zur Analyse dieses Vorgangs “die Leere”. “das Sein” und “suture” heranzieht[2. “Events … signal breaks in situations as such: they bring the void, with which any situation is sutured to being, to the fore.” a.a.O. S. 11]. Dann aber funktionierte mein Open Access Archiv Sammelpunkt nicht mehr.

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Strandszene

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Ein vor 10 Jahren verfasster Text “Katastrophen 1906/2006” war durch einen Tsunami im indischen Ozean ausgelöst. Die Reaktion auf Naturkatastrophen enthält neuerdings auch ihre live Dokumentation, bis zum Extremfall, in dem eine Kamera, deren Besitzer ertrunken sind, ans Land gespült wird. Weiter kann Reality-TV nicht mehr gehen. Das Publikum betrachtet in Bildern die Überwältigung der Photographinnen durch den Tod.
 
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All inclusive? Zwei Exzesse.

Gestern sprach Christian Kern bei der Regenbogenparade in Wien. Der gemeinsame Feind sei der Hass, die Intoleranz und die Gewalt. Und was wir brauchen ist ein “wir” in dem alle inklusive sind. Zugestanden, eine zielgruppenspezifische Rede. Sie gibt Anlass zu Überlegungen.

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Die Alternative zwischen dem alle inkludierenden “Wir” und dem “Wir”, das durch den Hass auf andere entsteht, ist eine Verengung der Sicht, eine politische Vereinfachung der individuellen Möglichkeiten. Auch wenn der Versuch der Inklusion ein vernünftiger ist, den jeder Projektleiter angeht, um sein Team auf eine Linie zu bekommen. Man kann in einem Land, das der Staat zu verwalten hat, nie alle inkludieren. Darum ist die individuelle Haltung wichtig.

Ein Umweg über die Sufi-Mystikerin Rabi’a aus dem 8. Jahrhundert kann den Blick modifizieren (und problematisieren).

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on/off

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“Ein” oder “Aus” gehört zu den einfachsten Oppositionen, wie “ja/nein” oder “offen/geschlossen”. Das ist der Bereich “klarer Entscheidungen”, bis hin zu “Willkommenskultur” versus “Festung Europa”. Sicher, es gibt undichte Ventile und durchlässige Membranen. Aber mit einer Theorie der Wackelkontakte kann man nicht beginnen. Eine Vorrichtung, die bei wiederholten Versuchen immer wieder unvorhersehbar reagiert, wird als Garantiefall retourniert.

Unlängst hat mich ein Haushaltsgerät auf eine andere Spur gebracht.
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unbedingt Asyl

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Ein Symposium zu “FLUCHT UND ASYL. Sozialphilosopische Perspektiven” im Rahmen des FWF Projektes Sprache und Gewalt am Institut für Philosophie der Universität Wien befasste sich ausführlich mit dem Thema Asyl. Eine exponierte Position hat Jacques Derrida in Von der Gastfreundschaft vertreten. Er spricht von “absoluter und bedingungsloser Gastfreundschaft”[1. Wie bei Derrida üblich ist diese Redeweise in ein komplexes Argumentationsverfahren eingebettet. H.W. Sneller hat es in einem Beitrag Ethische Aporien: die Paradoxe der Gastfreundschaft detailliert erörtert. Die vorliegende Notiz folgt Derridas Manövern nicht und setzt sich dem Vorwurf der unzulässigen Vereinfachung aus.]. Einige Teilnehmerinnen (m/w) machten sich diesen Gedanken zu eigen. Es folgt ein Versuch, diese Formulierung als sprachliche Wendung mit praktischen Auswirkungen zu analysieren.

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Grenzen. Eine Bildbetrachtung

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Umstandslos sind dem Bild einige Grenzen zu entnehmen. Das Meer begrenzt das Festland, die gelb-orangen Farben gehören zur Peripherie der Europäischen Union, die in Petrol markiert ist. Innerhalb des Petrolblocks verlaufen weiße Linien – Landesgrenzen. Der schwungvolle rote Strich umgibt den Schengen Raum. Diese Demarkierungen verzeichnen politische Gegebenheiten. Sie wegzudenken heißt, auf wesentliche Informationen zur gegenwärtigen Migrationsbewegung zu verzichten.

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“… dieser ehemalige Heimwehrführer …”

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In einer Radiosendung über “Österreichs hausgemachten Faschismus” habe ich Emmerich Tálos die Frage vorgelegt, wie es denn kommen konnte, dass die 2. Republik, anders als Deutschland, von Politikern mit aufgebaut wurde, die nach seiner Nomenklatur Faschisten waren. Julius Raab z.B. war Minister im letzten Kabinett Schuschnigg.

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