Research funding and sneaking

A remarkable document has been published yesterday in pusztaranger. A so-called PusztaLeaks-Kollektiv offers an extensive background review of crucial components of the recent attacks on Hungarian philosophers. Two points made in this German-language report seem particularly pertinent.

  • The impression has been created that a group of six philosophers has been granted illegitimate support from a fund that was established to support technical innovation. But the national budget for grants in the Humanities was 2003 incorporated into the general NKTH framework with the proviso that 1,5 Mrd HUF should be spent on the Humanities. The lists of projects receiving grants in 2004 and 2005 show that the six philosophers are by no means the only ones concerned. Furthermore, a list of grant recipients politically close to the present government has been drawn up.
  • There is a crucial link between a complaint filed by a philosopher at the Hungarian Academy of Sciences, Tamás Demeter, against one of the supported projects and the more general campaign led by “Magyar Nemzet” and Gyula Budai. Demeter had used an antisemitic slur against a colleague working on this project and had been forced to retract his remarks in writing. This happened 2009/10. The indictment filed by Gyula Budai on Jan. 5th, 2011 contains text identical to the complaint filed by Tamás Demeter in the previous case. The obvious conclusion is yours to draw, since Tamás Demeter, who has been made  deputy director of the Institute of Philosophy by János Boros , has threatened legal action if it were spelled out here.

power point play

Der “Zusammenfassende Bericht zur Evaluation des Organisationsplans der Universität Wien” stammt von – so schreibt er in die Titelzeile –

Em. o. Univ.-Prof Dr.Dr.h.c.mult. Gerhard Reber

Wofür immer er die Ehrendoktorate bekommen hat, es war nicht für sprachlichen Ausdruck. So klingt der Überblick auf Seite 3:

“Grundlage”, “Grundbestimmungen”, “Grundstruktur”, “Generalüberholung”, “gegebene Effizienz”, “wesentlich erhöhen”, es ist klingt etwas grundig. Aber das ist, zugegeben, eine Geschmacksfrage.

Objektiv bedenklicher ist dagegen die Tendenz des Gutachters, die Syntax von Power Point auf herkömmliche Sätze anzuwenden. In seinem Duktus müsste der Absatz eigentlich so aussehen:

Insgesamt gesehen lässt sich m.E. sagen:

  • dass der auf der Grundlage des UG 2002 an der Universität Wien geschaffene Organisationsplan in seinen Grundbestimmungen ein hohes Maß an Akzeptanz gefunden hat
  • die „Grundstruktur“ keine „Generalüberholung“ mit all ihren Komplikationen nötig hat
  • dessen ungeachtet Probleme zu Tage getreten sind, welche ein „fine tuning“ herausfordert, dessen Realisierung die gegebene Effizienz wesentlich erhöhen kann

Der letzte (quasi) Satz ist zudem missglückt. Reber will nicht sagen, dass das “fine tuning” Probleme herausfordert, sondern dass Probleme ein “fine tuning” herausfordern.

Vom Inhalt des Berichtes spreche ich einstweilen noch gar nicht.

Eine PLUM Podiumsdiskussion zum Organisationsplan ist in dieser Video Dokumentation abrufbar.

Organisation einer Universität, nur wie?

“Organisationsplan neu: Erwartet uns eine Re-Demokratisierung der Universität Wien?” war der Titel der gestrigen Podiumsdiskussion, in der die Ergebnisse der Evaluation des Organisationsplans sowie die Frage diskutiert werden sollten: Welche Konsequenzen haben diese Ergebnisse für die künftige Struktur unserer Universität?

Zur Zusammenfassung der Statements hier klicken.

Vielleicht war das Re- etwas irreführend, weil es die Hoffnung in der Vergangenheit sieht. Weitere Überlegungen nach dem Break.

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Kooperation – Opium für Peers?

Gegeben sei eine Organisation mit eingefahrenen Strukturen, einer Kultur des (Zusammen-)Arbeitens und einer Strategie, Ziele und Aufgaben zu bearbeiten. Im Laufe der Zeit kommt es zu neuen Situationen, die für eine Veränderung des aktuellen Zustandes sprechen.

Gesucht ist ein Weg, der neuen Situation gerecht zu werden. Erarbeiten Sie einen Weg, wie die Entscheidungsträger die Organisation nachhaltig verändern und dabei die definierten Ziele erreichen können. Beachten Sie dabei stets die sozialen und psychologischen Phänomene, die bei Verändungen auftreten können (Vgl. Abbildung: Tal der Tränen sowie das 3-Phasen-Modell von Kurt Lewin).

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Lokalethnographie

applaus

Vor einiger Zeit, als ich im Auditorium Maximum eine kurze Stellungnahme abgab, war ich verwundert. Obwohl ich laut und deutlich die Parole der Bewegung kritisierte, klopfte der ganze Saal Applaus. Meine Erklärung war: sie haben nicht richtig zugehört. Aber es scheint, ich kannte die “Gepflogenheiten des Landes” nicht.

Gestern in der Vollversammlung des Instituts für Philosophie hat ein Kollege sein Unbehagen darüber geäußert, dass in dieser Bewegung nach jedem Beitrag geklatscht wird. Das gehört sich offenbar so.

Schnell kann man den Kontakt mit den diversen Codes anderer Altersgruppen verlieren. Zur Eigenart dieses Protestes passt das Detail jedenfalls gut. Offen ist allerdings die Frage, was diese Lauterzeugung dann noch bedeutet.

Zugangsbeschränkungen rekursiv.

Heute im Plenum des Audimax drehte sich ein Teil der Diskussion um die Frage, ob der Zugang zur Galerie aus technischen Gründen (Einsturzgefahr) beschränkt wird und wie man das handhabt. Gestern beim Bauchklang-Konzert gab es eine Überfüllung der Galerie. Die AG Krisenintervention ist unmittelbar eingeschritten und hat die Galerie abgesperrt. Außerdem seien im Falle eines Brandfalles die Fluchtwege nicht frei gewesen, weil alle Wege hoffnungslos überfüllt waren.

galerie. zugangsbeschränkt?

Das ist ein Punkt, wo man sieht, dass es Informationen gibt, die nicht einfach ignoriert werden können, und die anstelle einer breiten Diskussion unmittelbaren Handlungsbedarf erfordern. Die Unis brennen nicht umsonst: Wir haben gehandelt und stören den regulären Universitätsbetrieb. Jetzt können wir diskutieren. Doch der geschaffene Freiraum unterliegt selbst Einschränkungen, mit denen wir umgehen müssen.

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Warum wir im Protest studieren.

Warum studierst du?

Es gibt unterschiedliche Antworten, die man als Studierender darauf geben kann. Die meisten schließen sich nicht gegenseitig aus; oft muss man aber für sich selbst Prioritäten setzen, da man nur begrenzte Zeit zur Verfügung hat.

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Mit den Protesten haben wir uns Zeit genommen, über Form und Bedingungen nachzudenken, unter denen wir studieren und studieren wollen – und stetig ergeben sich neue Aspekte. Es folgen ein paar Gedanken darüber, welche Debatte man dadurch induzieren könnte und in welcher Form sie sich bereits jetzt abzeichnet. Daraus ergibt sich, warum dieser Protest keine Blockade sondern ein integraler Teil des Studiums ist.  (= Gedanken zum bundesweiten Aktionstag und eine Replik auf “Studieren statt Blockieren”) Read more

Studieneingangsphasen

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Heute im Morgenjournal sprach Steven Soderbergh über seinen neuen Film “Der Informant”. Er wundere sich nicht, dass Politiker lügen, anders können sie nicht an der Macht bleiben. Vorher hörte man ein Interview mit Thomas Wallerberger, dem stellvertretenden Vorsitzenden der ÖH.

Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Herr Wallerberger lügen möchte, aber seine Aussagen sind mehrfach unwahr.

Thomas Wallerberger im Morgenjournal.

Leider sind Studieneingangsphasen im Moment eben diese knock-out Geschichte.

Es gibt in bestimmten Fächern knock-out Prüfungen. Und es gibt an der Universität Wien, den alten gesetzlichen Bestimmungen entsprechend, Lehrveranstaltungsgruppen, die als STEP bezeichnet sind. Beides hat konzeptuell nichts miteinander zu tun. Man kann, wenn man will, jede Lehrveranstaltung zum knock-out verwenden. In beinahe allen Studien an der Universität Wien ist die STEP keine Voraussetzung für das weitere Studium.

Ab dem Studienjahr 2011 müssen verpflichtende STEPs eingeführt werden. Dazu aus den Erläuterungen zur Regierungsvorlage:

Aus der gesetzlichen Umschreibung der Studieneingangs- und Orientierungsphase (Abs. 1) ergibt sich, dass sie dazu bestimmt ist, den Studierenden die Möglichkeit zu bieten, ihre Studienwahl zu überprüfen. Abs. 5 verdeutlicht diesen Charakter. Die mit ihr verbundenen Prüfungen haben auf den für das Weiterstudium erforderlichen Wissenserwerb abzustellen. Sie dürfen daher nicht so gestaltet werden, dass nur einer von vornherein bestimmten Anzahl von Studierenden (quantitative Zugangsbeschränkung) das Weiterstudium ermöglicht wird

Thomas Wallerberger behauptet weiters:

Studieneingangsphasen, die das Ziel haben, die Studierenden nach dem ersten Jahr zu halbieren oder zu vierteln sind versteckte Zugangsbeschränkungen …

In Zukunft sind solche Regelungen gesetzlich nicht zugelassen. Die gegenwärtige Situation sieht so aus: die STEPs der Kultur- und Sozialwissenschaften (um mich darauf zu beschränken) müssen nicht absolviert werden, um weiterstudieren zu können. Hingegen fallen im ersten Jahr (geprüft an der Statistik für 2007/08) tatsächlich etwa ein Drittel der Studierenden weg – und zwar ohne irgendwie geartete Sanktionen im Anschluss an eine Studieneingangsphase.

Es ist unzulässig, die schon sehr lange bestehende drop-out-Quote von einem Drittel im ersten Jahr als den vergangenen, gegenwärtigen oder künftig zu erwartenden Effekt einer STEP zu bezeichnen. Man kann das als falsche Information betrachten. Der Mann sitzt im Leitungsgremium der ÖH. Er müßte es besser wissen.

Lesezeichen

“11-14:00: Lernzeit nach dem Motto: Lernen und Protestieren. Anwesenheit genügt! In dieser Zeit möchten wir euch Raum und Ruhe geben um zu Lernen.”

Die beiden wichtigen Adressen: Unsereuni und Unsereuni Wiki.

Hier zwei philosophischer Ausläufer: Diskussion Philo Wiki und das Arbeitswiki am Institut für Philosophie

Tondokument: Herbert Hrachovec, Stellungnahme im Audimax der Universität Wien, am 31.10.2009.