If Libussa had a Blockchain

The hesitant Austrian writer Franz Grillparzer and his drama “Libussa” from 1848 inspired Herbert Hrachovec and Walter Seitter at the end of a podcast to diagnose contemporary democracies and the role of money. That diagnosis could benefit from a reference to recent developments in monetary systems by bitcoin and blockchain. And the other way around: The “elimination of middlemen” through cryptography and peer to peer networks is an idea that can benefit from hesitation.

 

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plain text

ASCII was very carefully designed; essentially no character has its code by accident. Everything had a reason, although some of those reasons are long obsolete.
kps

As digital natives we tend to take for granted the significant efforts of intelligence that enabled the global tech revolution. Here is one small detail about ASCII control characters, which are for example still used to some extend in terminals (ssh).

What we can learn here is compactness and elegance. But let’s not transfigure the past. Maybe it’s a lesson about the temptations of universality.

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Girls with Guns

Am 8. März sah ich einen Film aus dem Genre “Rape & Revenge”: A Gun For Jennifer. Eine junge Frau wird von einer Gruppe von Rächerinnen aus den Fängen zweier Vergewaltiger gerettet, mit einer Waffe ausgestattet und in die extreme Gruppe aufgenommen. Ein Strip-Club dient als Basis, von dem aus die Gruppe potenzielle Vergewaltiger ausfindig macht, kastriert und tötet. Eine schwarze Polizistin ermittelt gegen sie, doch hat ebenfalls die Männer in ihrem Polizeirevier satt. Selbstjustiz à la Batman im Gotham City für Gender-Angelegenheiten. Nach dem Film bin ich so klug wie zuvor. Vielleicht hilft Literatur…

Bei der Darstellung von Überschreitung und versuchter Vergeltung begibt man sich auf vermintes Terrain. Mit dieser Erkenntnis beendet Julia Reifenberger ihre Jogging-Tour durch die Filme des Rape-and-Revenge Genres in dem kleinen Buch “Girls with Guns: Rape & Revenge Movies: Radikalfeministische Ermächtigungsfantasien?” (Bertz + Fischer 2013)

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Wir wollen Zitate

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Eine Parodie, so wie die im letzten Kommentar angeführte ist umwerfend im Wortsinn. Die Relokalisierung des Werks modifiziert seine Effektivität. Die Repräsentation durch die Parodie bringt einen Themawechsel oder eine Themaverschiebung. Sie macht durch Verfremdung einzelne Features des Werks sichtbar und diskutierbar, die im Werk mesmerisierend wirken. Manch Luftschloss löst sich auf – zum Nutzen oder Nachteil.

Parodien und andere Meta-/Hyper-Bezugnahmen können durch Begrenzung eines exzellenten Werks mitunter schöne, wichtige Themen der Lächerlichkeit preisgeben. Um es mit Filmen zu sagen: Was ist “Scary Movie” im Vergleich zu “The Shining”? Parasitär. Die Parodie von Horrorfilmen ist kein Horrorfilm; bis auf exzellente Ausnahmen wie “The Cabin in the Woods”, dessen Plot alle Klischees bedient:

Five friends go for a break at a remote cabin in the woods, where they get more than they bargained for. Together, they must discover the truth behind the cabin in the woods.

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I came in like a wrecking ball

Die Überschreitung einer Grenze von einem Staat zum anderen ist in Europa eine reguläre Aktivität. Man kann als Europäerin ohne Reisepass von Wien nach Zürich fliegen, solange man nicht zu viel Wasser mitnimmt.

Bei Flügen ab 2013 wieder Flüssigkeiten im Handgepäck erlaubt

Das Hoheitsgebiet eines Landes, seine Souveränität, transformiert sich. Ein Staat ist nun eine Organisation unter vielen, die zugestimmt hat, sich an Spielregeln zu halten (durch bilaterale Abkommen, durch Verträge der Europäischen Union) und dessen Einwohnerinnen vielfältige Ziele verfolgen.

Die Homogenisierung der internationalen Rechtslage erodiert nationale Grenzen und schafft andere. Da eine Person nach Überfliegen der Staatsgrenze vergleichbaren Gesetzen unterliegt, ist die Feststellung ihrer Identität an Staatsgrenzen weniger wichtig.

Die Konsistenz des (multi)kulturellen Staates muss bei steigender Mobilität anders erreicht werden. Verhaltensanalyse und konformes Verhalten (im Rahmen zulässiger Abweichungen) sind wichtiger denn je, wenn man Individuen in der Welt nicht stabil zu Gruppen mit fixen Merkmalen zählen kann.

Die just in time Gruppenzuweisung erstickt die Tendenzen der Zugewiesenen. Grenzüberschreitungen können zwar überall und jederzeit auftreten, doch Staaten und Organisationen möchten darum- unter bestimmten Bedingungen – überall nachsehen und erschaffen für praktisch jede Abweichung ihre Cluster. Die technischen Errungenschaften helfen dabei (Scanner am Flughafen, extensive Datenanalyse bei elektronischer Kommunikation). Was manchmal zu vertiginösen und allergischen Reaktionen führt.

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freispielen

Im Rahmen des Symposiums “Mind and Matter” von Paraflows 10 habe ich gestern diesen Videoclip gezeigt:

[flv]http://phaidon.philo.at/qu/wp-content/uploads/2010/09/Tor.flv[/flv]

Die Gehirnforschung untersucht unter anderem jene neuronalen Vorgänge, die “dafür verantwortlich sind”, dass wir bestimmte Bewusstseinszustände besitzen. Daran schließen sich bekannte Fragen an: Wie verhält sich eine Konstellation im Gehirn zu einem Gefühl oder Gedanken? Es wird versucht, Bilder von der Erregung des Nervensystems mit sinnvollen Erfahrungen zusammenzuspannen.

Aber die soziale Welt besteht nicht aus vereinzelten Gehirnen, die allenfalls miteinander Beziehungen aufnehmen. Spielregeln sind über-individuelle Abstraktionen, denen sich Körper (unter anderem Gehirne) anpassen. Thomas Müllers Querpass ist genial, nicht weil eine Gruppe von Neuronen gefeuert hat, sondern weil er gut Fussball spielt.

Und ausserdem ist der Spielzug philosophisch. Er öffnet die “Abwehrmauer”. Er zeigt die Personenverteilung in einem anderen Licht. Eine neue Handlungsmöglichkeit wird geschaffen.

trying to unfuck my system

AMD64 Logo
Image via Wikipedia

Auf einem Rechner, den ich verwalte, läuft Debian lenny auf einer 64-bit Architektur. Der Zentrale Informatikdienst bietet eine backup-Lösung, die ich auch in Anspruch nehme. In Anspruch nahm, denn plötzlich produzierte der Aufruf eine Fehlermeldung. Angeblich wurde das Programm nicht gefunden.

Einige Recherchen ergaben dieses schöne Studienbeispiel für open source Empörung:

ia32-libs transition

Aneurin Price
Mon, 29 Jun 2009 18:12:17 -0700

Hi,

I’ve just spent over an hour writing and rewriting this mail, and determined
that I can’t think of a single constructive thing to say.

So I’ll just ask a couple of questions instead:

Is there any way of preventing this kind of major breakage in the future?
I don’t think many people expect that upgrading one package will FUBAR
the packaging system.

Is there any chance of Wine becoming functional on amd64 in the forseeable future?

Did anyone who isn’t on crack get to see ‘ia32-apt-get.preinst’ and
‘ia32-apt-get.postinst’ before they were perpetrated upon an unsuspecting
populace? Reading them in the process of trying to unfuck my system made me feel more than slightly ill.

-Nye

Die oben genannte Bibliothek ermöglicht es, auf 64-er Rechnern 32-Bit-Software laufen zu lassen und man sieht, was passiert, wenn man ein Spinnennetz mit den bloßen Fingern zu modifizieren sucht. Weitere Beiträge in diesem Umfeld.

Das führte schließlich zu diesem Ergebnis. Eine Fallstudie über Ärger und Kooperation in der offenen Softwareentwicklung.

Für mein backup muss ich einstweilen Notlösungen heranziehen.

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Lebenskünstlerin. Oder: Was mich fasziniert…

Ich lausche und sehe regelmäßig den Podcast eines evangelischen Pfarrers aus Bischofshofen (AT). Der Inhalt seines Beitrags hat mich diesmal besonders erstaunt, sodass ich mich darauf kurz beziehen muss. Fernab (oder auch in Einklang) meiner philosophischen und informatischen Interessen hat mich schon immer interessiert, wie Menschen fernab der – falls es sowas gibt – “herkömmlichen” Lebensweise einen Weg für sich gefunden haben. Vor allem, um von ihnen zu lernen.

Ein Bild von Heidemarie Schwermer
Ein Bild von Heidemarie Schwermer, die seit 12 Jahren ohne Geld lebt, aus freien Stücken.

Als Student wie ich fragt man sich oft: “Ja, wann soll ich anfangen, Geld zu verdienen? Denn von irgendwas außer dem Interesse an seinen Studien muss man ja leben?” Diese Frau zeigt, dass man nicht vom Geld leben muss, sondern dass es auch heute möglich ist, direkt vom Kommunikations-&Handlungszusammenhang, den man zu seinen Mitmenschen aufbaut, seine Erfüllung zu finden.

Im Anhang der Podcast, wo Ausschnitte aus der Sendung, in der die Ausstrahlung und Bescheidenheit dieser Frau zur Geltung kommt, gezeigt werden. Eine viable Alternative zu den Ängsten, die Börsenmakler und Bankvorsitzende nun ausstehen müssen.

Heinrich Böll hatte dazu auch etwas in “Anektote zur Senkung der Arbeitsmoral” (1963) zu sagen.