Near and Far: Floating Mao quotes

“What [Mao] wanted was an entirely joyless nation – without culture, without the presentation of human emotions, populated by a numb herd that automatically follows his orders. […] In this regard, Mao was more extreme than Hitler or Stalin, since Hitler allowed apolitical entertainment and Stalin appreciated and preserved the classics.” (translated by AK)
Jung Chang, Jon Halliday
(2005): Mao. Das Leben eines Mannes. Das Schicksal eines Volkes. Blessing, p. 637

“I think that Maoism is a creative shift in the whole history of thinking and in communist action[.]” (translated by AK)
Alain Badiou in: Alain Badiou, Jean-Claude Milner (2012): “Controverse. Dialogue sur la politique et la philosophe de notre temps”, p.22

Judgements of Mao Tse-Tungs contribution to (Chinese) history are still unstable. An event like the cultural revolution produced or attracted various convictions, interests, and emotions that induced narratives of Mao’s decisions, political ideas and personality. As an experiment, lets categorize them in two groups, based on the distance:

  • Some narratives are connected with direct and local effects of Maos political ideology: The main author of a popular Mao biography,  Jung Chang, was a teenager when she and her family (her father was a party official) were affected by the violence during the cultural revolution.
  • Other people have been affected from distance: french intellectuals like Simone de Beauvoir, Jean-Paul Sartre, and the young Alain Badiou related the “May’68” events in Paris to the cultural revolution, which was a source of inspiration and reference. In the case of Alain Badiou, he still relates Mao quotes with contemporary events, as you can see in an article about the events in turkey.

near and remote effects

The spectrum varies from Mao as scapegoat or monster (similarly evil as Stalin or Hitler) to Mao as wise and visionary superhero that created a model for organized revolutionary movements. Lets look at it in more detail…

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Wikis. Jenseits des Papierprinzips

The Wunderblock

“What else than a natural and mighty palimpsest is the human brain? Such a palimpsest is my brain; such a palimpsest, O reader! is yours. Everlasting layers of ideas, images, feelings, have fallen upon your brain softly as light. Each succession has seemed to bury all that went before. And yet in reality not one has been extinguished.” Thomas De Quincey – Suspiria de Profundis (1845)

Inhalte in Wikis sind weder in Stein gemeißelt noch verfliegen sie wie Schall & Rauch. In einer Diskussion nahm ich den Standpunkt ein, dass diese Zwischenposition eine Stärke für den Einsatz von Wikis in Betrieben ist: Situationen ändern sich und so das Wissen zu ihrer Bewältigung. Personen in einer (Zweck-)Gemeinschaft teilen ihre Erkenntnisse, indem sie gegebene Oberflächen für ihre Zwecke anpassen.

Ein alternativer Standpunkt ist: Weil Wikis weder “Fisch noch Vogel” sind, darum sind sie kein verlässlicher Bezugspunkt in einer sich ständig ändernden Umgebung. Sie fügen sich in die Betriebsamkeit ein, anstatt ihre Komplexität durch eine Verfestigung oder Verflüchtigung zu reduzieren. Überlegen wir an einem konkreten Fall…

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Genügend

Eine Lehre aus dem Film “Ich bin Sam” geht um die Frage nach der Beurteilung von Grenzen. Sam Dawson (gespielt von Sean Penn), ein geistig beschränkter Vater will das Jugendamt überzeugen, dass er gegeben seine Einschränkungen in der Lage ist, für sein Kind, die siebenjährige Lucy, zu sorgen. Die Mutter, eine Obdachlose, will weder mit Sam noch Lucy etwas zu tun haben. Lucy soll zu einer Adoptivfamilie, laut Jugendamt. Darum ein Rechtsstreit.

Auf dem Zeugenstuhl gesteht Sam aus Überforderung mit der Befragungssituation ein, dass er ohne Hilfe nicht für Lucy sorgen wird können. Sam scheitert im ersten Versuch, trotz Anwältin Rita Harrison (gespielt von Michelle Pfeifer), die in dem Ruf steht, niemals einen Fall zu verlieren. Für diesen Ruf hat sie das vernachlässigt, weswegen sie ihren “pro bono”-Mandanten Sam vertritt: Zeit mit dem eigenen Kind. Nach der richterlichen Niederlage möchte Sam aufgeben, besucht seine Tochter nicht bei der Gastfamilie, und schließt sich in der Wohnung ein:

(Download: Videoclip)

 

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Attraktive Dynamiken: All you need is love?

Jean-Luc Marions Buch “Das Erotische. Ein Phänomen” beschreibt das Moment der Verführung. Als Modell dient der Frauenheld Don Juan, der überraschend den ersten Schritt macht. Der andere wird angezogen. Daraus lässt sich Kapital schlagen. Einseitig: “Sie wird mich lieben, aber ich, nein, ich liebe sie nicht.”

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So gesehen ist Verführung die Kunst des einseitigen Verblüffens, die den anderen dahinschmelzen lässt. Man verspricht dem anderen unsterbliches Investment, mit dem Ziel, ihn zur Hingabe zu bewegen. Die Verführung zeichnet sich dadurch aus, dass einseitig geblufft wird. Der zweite kann das voraussehen: “Ich spiele das Spiel genauso gut wie du”.

Beginnend bei der Verführung, kommt es manchmal vor, dass das Interesse nicht endet, etwa weil sich der andere nicht einfangen lässt. Man bekommt ihn nicht ganz in den Blick, und möchte außerdem nicht aufhören, es zu versuchen. Wird man vom überlegenen Verführer zum Verführten? Wie widerstehlich ist unwiderstehlich?

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Personenunfall: Koinzidenz und Koexistenz

Gespannt auf den Film “Hannah Arendt” mache ich mich nach der Arbeit auf den Weg ins Arthouse Picadilly in Zürich Stadelhofen. Der Infoscreen am Bahnhof zeigt Zugverspätungen in meine Richtung. Grund: “Personenunfall in Stadelhofen”, ausgerechnet. Ein Artikel im Medienportal blick.ch enthält ein Bild vom “betroffenen Gleis”. Nachdem ich mit Verspätung in Stadelhofen ankam, spürte ich die Betroffenheit nicht der Gleise, sondern der Menschen. Gegeben meine Zugerfahrung, kam mir die Stimmung zur Stoßzeit in einem Bahnhof noch nie so gelähmt und verstört vor. “Die Dauer der Störung ist unbestimmt.” Am Abend sucht die Stadtpolizei im WWW nach Hinweisen.

Und ich frage mich, was es bedeutet, wenn menschliches Unglück mit Verwaltungsterminologie beschrieben wird. Ist das die “Ideologie der Sachlichkeit”? Ich lande bei einem religionsphilosophischen Salon, der den Film „Hannah Arendt“ zum Anlass nimmt, um die Aktualität der Denkerin zu diskutieren. Das führt mich zu Alain Badious Buch “Ethik” und die Reaktionen auf die Hungerstreikenden Flüchtlinge in der Wiener Votivkirche.

Am nächsten Morgen in besagtem Medienportal heißt es: “Unfall am Bahnhof Stadelhofen – Jetzt ist klar: Der Todessturz […] war ein Unfall”. Die Person erhält ein Alter, ein Geschlecht und eine Nationalität. Die Verspätungen der Bahn werden beiläufig im letzten Absatz erwähnt. So schnell ändern sich Prioritäten.

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Alte Schläuche

Beim Stöbern in den Archivschränken entdeckt Renate plötzlich etwas. “Komm mal her Alice”, ruft sie. Sie zeigt mir ein Buch mit dem Foto einer sehr schönen Frau und fragt: “Hast du die schon mal gesehen?” Nein. Wie heißt sie?
H-e-d-w-i-g D-o-h-m. Den Namen hatten wir noch nie gehört” Aber uns beeindruckt, wie klug und schön die Frau auf dem Cover des Buches aussieht, das sie offensichtlich selbst geschrieben hat. Wir begeben uns auf die Spur der schönen Unbekannten. Doch es wird noch Jahre dauern, bis wir das ganze Ausmaß des Desasters begreifen: Hedwig Dohm (1831-1919) war vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zu ihrem Tod die bekannteste, brillanteste und streitbare Feministin in Deutschland; sie hat Dutzende von Büchern und Artikel veröffentlicht – und eine mindestens ebenso große Anzahl von Schriften ist über und gegen sie erschienen. Und wir “neuen Feministinnen”? Wir kennen nur ein halbes Jahrhundert später noch nicht einmal mehr ihren Namen! (Alice Schwarzer – Lebenslauf, S.297)

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beschreiben und erschweigen

Der Tractatus von Ludwig Wittgenstein scheint zunächst gekünstelt, eine durchorganisierte Ausstellung. Die nummerierten und geordneten Sätze können zur Meditation einladen, wie eine Serie von Gemälden eines Künstlers. Wenn man annimmt, dass es ums Ganze geht, verführen die pointierten Sätze zum Verharren und Abdriften: “4.1212 Was gezeigt werden kann, kann nicht gesagt werden.” Die folgenden drei Screenshots setzen sich mit diesem Satz auseinander, sowie der Frage wie weit sich die Disjunktion von Zeigen und Sagen halten lässt, ausgehend von (m)einer unabgeschlossenen Welt.

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Begriff und Eingriff

welt * label

Angenommen, die Wissenschaft von den Situationen ist die radikalste Situation, eine die die allgemeinste Gegebenheit, das Gegeben-sein selbst, auf den Begriff bringen will, umgrenzt von Axiomen und organisiert vom Regime des strukturierten Ausdrucks. Genau hier,  durch den höchstmöglichen Grad der Rasterung, lässt sich explizieren, dass jede Ganzheit (jede Totalität der Struktur) ein Ergebnis ist, das (ungefragt) durch einen (fachgerechten?) Eingriff wiederbelebt und weiterentwickelt werden kann.

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Trilingual. Überweisung, traduction, surprise

Ein Franzose (F) , Ein Ire (I) und ein Österreicher (Ö) unterhalten sich in einem Schweizer Großraumbüro über die Übersetzbarkeit von Ausdrücken in verschiedenen Sprachzusammenhängen. Das folgende kann auch als eine allgemeine Lektion zur Beurteilung der Durchmischung und gegenseitigen Zitation von Sprachausdrücken verschiedener Herkunft betrachtet werden, siehe auch letzter Blogeintrag zur Durchmischung von Mengentheorie und Existenzialismus und dass man jeweils ein temporär stabiles Medium als Substrat verwendet.

F:
*zeigt mit dem Finger auf die Tasse des Österreichers und fragt in gebrochenem Deutsch*
Was ist das?

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Brennende Fragen

Ein Auftritt des Künstlers und Absolventen des Philosophiestudiums David Wendefilm alias David Tynnauer in der Vorlesung “Antiakademisches Philosophieren” und die daran anschließende Diskussion im Philosophieforum hat mich dazu motiviert, einen unfertigen Blogpost über die Tätigkeit des Studierens umzuschreiben.

Alexander Van der Bellen hat in seiner letzten Rede im Parlament darauf hingewiesen, dass man an der Uni nicht lernt, wie man gute, ausgefeilte Reden vor einem großen Publikum hält, sondern “auf der Uni sind wir gewohnt, alles zu überdenken, neu zu prüfen; könnt nicht irgendwo ein Fehler sein, usw.”

Der Auftritt von Herrn Wendefilm wirkt sehr souverän; was angesichts der Rückmeldungen des Publikums und dessen, was man sonst so bei Referaten in Seminaren am Institut kennt, bemerkenswert ist. Ich möchte mir die Sache näher ansehen.

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