Als der Sprechende (sic!) ist der Mensch: Mensch.

Heidegger ist widerlegt:

dies_und_das

Das gelbe Post-It ist ein Transkript aus der Vorlesung.

EDIT: Ich muss zumindest auf die Originalstelle verweisen, da die Wiedergabe auf der Folie stark verkürzt ist: Heidegger, M., Unterwegs zur Sprache, Verlag G. Neske (1993) S.32f

“Wir SPRECHEN im Wachen und im Traum. Wir SPRECHEN stets; auch dann, wenn wir kein Wort verlauten lassen, sondern nur zuhören oder lesen, sogar dann, wenn wir weder eigens zuhören noch lesen, stattdessen einer Arbeit nachgehen oder in Muße aufgehen. Wir SPRECHEN ständig in irgend einer Weise. WIR SPRECHEN, weil SPRECHEN uns natürlich ist” ( http://is.gd/5g9IE )

Conclusio: Verwende den Rotstift maßvoll.

Zwischen Kloster und Revolution.

Ich hatte lange Zeit keine Gelegenheit und war auch nicht in der Verfassung, den täglichen Podcasts eines evangelischen Pfarrers zu lauschen. Heute, formale Software-Verifikation, Multiagentensysteme und den Zuständen der öffentlichen Infrastruktur (diesmal sind die Bundesbahnen gemeint) im Nacken, setzte ich mich auf mein Trainingsgerät und hörte gleich zwei seiner Podcasts. Ich denke, man kann darin auch etwas über eine philosophische Herausforderung lernen: Sich im Spannungsfeld zwischen Meditation und Revolution zu befinden.

Danger! High Voltage!

Weiterlesen und Hören, wen die Pointe interessiert und der christliche Bezug nicht abschreckt. Read more

Badiou. Die Wahrheit als Ereignis

Habe heute in der Vorlesung “Das Subjekt nach dem ‘Tod des Subjekts'” eine Hinführung zu den Termen Situation, Ereignis, Ereignisstätte, Wahrheit in Badious Philosophie (“Das Sein und das Ereignis” und andere Werke) erlebt.

Dadurch kann man vielleicht (aktuelle) politische oder wissenschaftliche Vorgänge auf andere Weise sehen. Das folgende als potentieller Impuls. Read more

Lokalethnographie

applaus

Vor einiger Zeit, als ich im Auditorium Maximum eine kurze Stellungnahme abgab, war ich verwundert. Obwohl ich laut und deutlich die Parole der Bewegung kritisierte, klopfte der ganze Saal Applaus. Meine Erklärung war: sie haben nicht richtig zugehört. Aber es scheint, ich kannte die “Gepflogenheiten des Landes” nicht.

Gestern in der Vollversammlung des Instituts für Philosophie hat ein Kollege sein Unbehagen darüber geäußert, dass in dieser Bewegung nach jedem Beitrag geklatscht wird. Das gehört sich offenbar so.

Schnell kann man den Kontakt mit den diversen Codes anderer Altersgruppen verlieren. Zur Eigenart dieses Protestes passt das Detail jedenfalls gut. Offen ist allerdings die Frage, was diese Lauterzeugung dann noch bedeutet.

Zugangsbeschränkungen rekursiv.

Heute im Plenum des Audimax drehte sich ein Teil der Diskussion um die Frage, ob der Zugang zur Galerie aus technischen Gründen (Einsturzgefahr) beschränkt wird und wie man das handhabt. Gestern beim Bauchklang-Konzert gab es eine Überfüllung der Galerie. Die AG Krisenintervention ist unmittelbar eingeschritten und hat die Galerie abgesperrt. Außerdem seien im Falle eines Brandfalles die Fluchtwege nicht frei gewesen, weil alle Wege hoffnungslos überfüllt waren.

galerie. zugangsbeschränkt?

Das ist ein Punkt, wo man sieht, dass es Informationen gibt, die nicht einfach ignoriert werden können, und die anstelle einer breiten Diskussion unmittelbaren Handlungsbedarf erfordern. Die Unis brennen nicht umsonst: Wir haben gehandelt und stören den regulären Universitätsbetrieb. Jetzt können wir diskutieren. Doch der geschaffene Freiraum unterliegt selbst Einschränkungen, mit denen wir umgehen müssen.

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Warum wir im Protest studieren.

Warum studierst du?

Es gibt unterschiedliche Antworten, die man als Studierender darauf geben kann. Die meisten schließen sich nicht gegenseitig aus; oft muss man aber für sich selbst Prioritäten setzen, da man nur begrenzte Zeit zur Verfügung hat.

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Mit den Protesten haben wir uns Zeit genommen, über Form und Bedingungen nachzudenken, unter denen wir studieren und studieren wollen – und stetig ergeben sich neue Aspekte. Es folgen ein paar Gedanken darüber, welche Debatte man dadurch induzieren könnte und in welcher Form sie sich bereits jetzt abzeichnet. Daraus ergibt sich, warum dieser Protest keine Blockade sondern ein integraler Teil des Studiums ist.  (= Gedanken zum bundesweiten Aktionstag und eine Replik auf “Studieren statt Blockieren”) Read more

Studieneingangsphasen

entfernen

Heute im Morgenjournal sprach Steven Soderbergh über seinen neuen Film “Der Informant”. Er wundere sich nicht, dass Politiker lügen, anders können sie nicht an der Macht bleiben. Vorher hörte man ein Interview mit Thomas Wallerberger, dem stellvertretenden Vorsitzenden der ÖH.

Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass Herr Wallerberger lügen möchte, aber seine Aussagen sind mehrfach unwahr.

Thomas Wallerberger im Morgenjournal.

Leider sind Studieneingangsphasen im Moment eben diese knock-out Geschichte.

Es gibt in bestimmten Fächern knock-out Prüfungen. Und es gibt an der Universität Wien, den alten gesetzlichen Bestimmungen entsprechend, Lehrveranstaltungsgruppen, die als STEP bezeichnet sind. Beides hat konzeptuell nichts miteinander zu tun. Man kann, wenn man will, jede Lehrveranstaltung zum knock-out verwenden. In beinahe allen Studien an der Universität Wien ist die STEP keine Voraussetzung für das weitere Studium.

Ab dem Studienjahr 2011 müssen verpflichtende STEPs eingeführt werden. Dazu aus den Erläuterungen zur Regierungsvorlage:

Aus der gesetzlichen Umschreibung der Studieneingangs- und Orientierungsphase (Abs. 1) ergibt sich, dass sie dazu bestimmt ist, den Studierenden die Möglichkeit zu bieten, ihre Studienwahl zu überprüfen. Abs. 5 verdeutlicht diesen Charakter. Die mit ihr verbundenen Prüfungen haben auf den für das Weiterstudium erforderlichen Wissenserwerb abzustellen. Sie dürfen daher nicht so gestaltet werden, dass nur einer von vornherein bestimmten Anzahl von Studierenden (quantitative Zugangsbeschränkung) das Weiterstudium ermöglicht wird

Thomas Wallerberger behauptet weiters:

Studieneingangsphasen, die das Ziel haben, die Studierenden nach dem ersten Jahr zu halbieren oder zu vierteln sind versteckte Zugangsbeschränkungen …

In Zukunft sind solche Regelungen gesetzlich nicht zugelassen. Die gegenwärtige Situation sieht so aus: die STEPs der Kultur- und Sozialwissenschaften (um mich darauf zu beschränken) müssen nicht absolviert werden, um weiterstudieren zu können. Hingegen fallen im ersten Jahr (geprüft an der Statistik für 2007/08) tatsächlich etwa ein Drittel der Studierenden weg – und zwar ohne irgendwie geartete Sanktionen im Anschluss an eine Studieneingangsphase.

Es ist unzulässig, die schon sehr lange bestehende drop-out-Quote von einem Drittel im ersten Jahr als den vergangenen, gegenwärtigen oder künftig zu erwartenden Effekt einer STEP zu bezeichnen. Man kann das als falsche Information betrachten. Der Mann sitzt im Leitungsgremium der ÖH. Er müßte es besser wissen.

Lesezeichen

“11-14:00: Lernzeit nach dem Motto: Lernen und Protestieren. Anwesenheit genügt! In dieser Zeit möchten wir euch Raum und Ruhe geben um zu Lernen.”

Die beiden wichtigen Adressen: Unsereuni und Unsereuni Wiki.

Hier zwei philosophischer Ausläufer: Diskussion Philo Wiki und das Arbeitswiki am Institut für Philosophie

Tondokument: Herbert Hrachovec, Stellungnahme im Audimax der Universität Wien, am 31.10.2009.